Balve. St.-Sebastian-Schützenbruderschaft feiert das Königspaar Carl Prinz von Croy und Viktoria Nagel in der Höhle. Königin sorgt für Novum.
Ein strahlendes Königspaar tritt am Samstagnachmittag auf die Stufen vor dem Haus Allhoff. Mit Applaus und Jubel begrüßen die angetretenen Kompanien der Schützenbruderschaft St.-Sebastian Balve, die begleitenden Musikvereine und -züge und zahlreiche Balverinnen und Balver König Carl von Croy und seine bezaubernde Königin Viktoria Nagel. Den beiden ist die Freude darüber, dass es nun endlich losgeht, anzusehen. Sie winken fröhlich in die Menge, bevor sich der Tross in Bewegung setzt, um zum Rathaus zu marschieren.
Dort erwartet Bürgermeister Hubertus Mühling bereits den Zug mit Oberst Andreas Fritz und Adjutant Lutz Errulat hoch zu Ross an der Spitze. Er begrüßt „bei milden Sauerländer Temperaturen“ das Jubelkönigspaar Martin Terbrüggen und Heike Bösterling, die vor 25 Jahren den Thron bestiegen hatten, und natürlich ganz besonders das aktuelle Königspaar. Er dankt allen Musikern, Schützen und Gästen zu Beginn des Balver Hochfestes.
Die Vogelträger der 1. Kompanie tragen den Vogel aus dem Balver Rathaus und präsentieren ihn den Schützen und Gästen.
Anschließend holt das Königspaar den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Balve nach. Denn zum eigentlich üblichen Termin im September vergangenen Jahres weilten sie im Urlaub.
Auf den Weg zur Höhle
Bevor sich der Zug auf den Weg zur Höhle aufmacht, wünscht Hubertus Mühling allen Schützen und ihren Gästen schöne Festtage und verspricht für Sonntag „einen Festzug durch die Balver Innenstadt ohne Regen“. Um es vorweg zu nehmen: Er sollte recht behalten.
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Über etwas Abkühlung hätte sich der ein oder andere beim anschließenden Marsch zur Höhle an diesem heißen Samstag sogar gefreut. Dort angekommen, gibt es diese aber auf jeden Fall schon mal in Form von Freibier für die Musiker und Schützen.
Ein Jahr darauf gewartet
Nachdem der 1. Vorsitzende der Schützenbruderschaft, Christoph Rapp, das Königspaar in der Höhle begrüßt hat, übernimmt König Carl das Mikrofon: „Wir haben ein Jahr darauf gewartet, dass wir wieder hier in unserem zu Hause sein können. Jeden Tag wurde es kribbeliger. Lasst uns drei Tage Gas geben und feiern, bis es bröckelt“, ruft er in die Höhle.
Für ein Novum in der Geschichte der Bruderschaft sorgt anschließend Königin Viktoria Nagel. „Es macht richtig Spaß mit euch und wir haben riesig Bock“, lässt sie die Menge wissen. Um anschließend im Überschwang der Gefühle die Bruderschaft hochleben zu lassen. Das war bisher nur den Männern der Bruderschaft vorbehalten. „Das“, so Christoph Rapp unter dem Jubel der Höhle, „ist in den 33 Jahren, in denen ich in der Bruderschaft bin, noch nie dagewesen. Da solle noch mal einer sagen, die Bruderschaft verdränge Frauen.“
Somit bleibt ihm nur noch die Begrüßung der Jubelkönige, des Ehrenbrudermeisters Konrad Betten und des Ehrenobersts Wilhelm Rademacher sowie der Ehrengäste Landrat Marco Voge, Bürgermeister Hubertus Mühling und Bundestagsabgeordneter Paul Ziemiak (CDU) und der Vetreter aus Grevenstein (Veltins), bevor es heißt „Abtreten zum Biertrinken!“
Feierlich wird es am frühen Abend. Der Musikverein Blau-Weiß Lichtringhausen unter der Leitung von Adrian Extremera Mayo und das Trommlerkorps Eisborn unter der Leitung von Matthias Schäfer präsentieren drei Serenaden, Viktoriamarsch“, „Highland Cathedral“ und „Amazing Grace“ und anschließend den großen Zapfenstreich.
Besondere Unterstützung bekommen sie dabei von Guido Bunsen mit dem Dudelsack.
Für die Lichtringhausener ist es nach elf Jahren das letzte Mal, denn ab 2025 stehen sie als Festmusik nicht mehr zur Verfügung. Für die neue Festmusik wird sich im nächsten Jahr der Musikverein Amicitia Garbeck verantwortlich zeigen.
Die Garbecker Amigos hingegen feiern bereits in diesem Jahr Premiere und sorgen bis zum frühen Sonntagmorgen für Stimmung in der rappelvollen Höhle.
Viele weitere Fotos von den beiden Festtagen finden Sie unter www.wp.de/balve