Balve. Titelverteidigung der Beckumer Biker, spannende Entscheidungen in den Einzelwertungen: Das alles trat bei der Siegerehrung in den Hintergrund.
Der Schock der Nachricht war in der Realschulaula spürbar, als es Bürgermeister Hubertus Mühling am Freitagnachmittag mit brüchiger Stimme verkündete. Eigentlich wäre Teilnehmer Thorsten Honert auch zur Ehrung des diesjährigen Stadtradelns gekommen. Obwohl nur ein kleines Zweierteam zusammen mit seiner Frau, hatte es für die Beiden in der Mannschaftswertung dank vieler Kilometer auf dem Rad für einen guten Mittelfeldplatz gereicht. Aber ganz plötzlich und viel zu jung ist Thorsten Honert kurz zuvor verstorben. Das überschattete die Siegerehrung, aber Hubertus Mühling sagte nach einer Gedenkminute auch: „Es ist sicher in seinem Sinne, dass wir das heute so machen.“
„Es ist sicher in seinem Sinne, dass wir das heute so machen.“
Balve gewinnt mit Abstand im Vergleich mit anderen Kommunen
Freudig wiederum verwies Balves Stadtoberhaupt auf die Tatsache, dass man wieder die Wertung aller Kommunen im Märkischen Kreis gewonnen habe. „Und zwar mit Abstand.“ 277 Teilnehmer waren es beim ersten Stadtradeln 2021, dieses Jahr dann eine weitere Steigerung auf 390. Mehr als 107.000 Kilometer legten alle auf dem Drahtesel zurück, was eine CO2-Einsparung von 18 Tonnen bedeutet, hätte man diese Strecke motorisiert zurückgelegt. Bei der Wertung der insgesamt 29 Teams ging der sechste Rang an das Team life, knapp davor lag mit HönneVital das andere Balver Fitnessstudio. Auf dem vierten Platz kamen die Garbecker Jubiläumsradler, so dass sich Hubertus Mühling schon augenzwinkernd wunderte, wie man dort so viel Rad fahren kann, wenn man gleichzeitig noch ein riesengroßes Geburtstagsfest planen muss.
Den Bronzerang sicherten sich die LA Biker und auf Platz zwei kamen die SGV Biker. Alle drei zuletzt genannten Mannschaften mit um die 30 Aktiven kratzten jeweils schon an der Marke von 10.000 gefahrenen Kilometern. Das alles stand aber im Schatten der Beckumer Biker, die äußerst souverän den Titel aus dem Vorjahr verteidigten. Mit fast 39.000 gewerteten Kilometern und knapp über 100 Teilnehmern war der Abstand zur Konkurrenz riesig.
Eindrucksvoll waren die Beckumer auch mit einer großen Abordnung zu der Siegerehrung erschienen, auf dem Rad selbstverständlich. Oder war etwa Wettbewerbsverzerrung im Spiel? Das Langenholthauser Team regte augenzwinkernd an, das nächste Stadtradeln doch nicht mehr über ihr Schützenfest anzusetzen. Man schlug die ersten Juli-Wochen vor, wo bekanntlich an mehreren anderen Orten im Stadtgebiet gefeiert wird. „Ich nehme das mal als Anregung mit“, entgegnete Hubertus Mühling grinsend.
Stadtradel-Star sagt„Fahrt unbedingt bei den SGV-Touren mit!“
Aus den Beckumer Reihen kam dieses Jahr auch der Stadtradel-Star Saskia Runig. Die sagte über ihre Zeit in der ersten Reihe: „Es war großartig, ich habe viele tolle Leute kennengelernt.“ Ihre dringende Empfehlung für nächstes Jahr: „Fahrt unbedingt bei den SGV-Touren mit!“ Für eine Platzierung in der Einzelwertung ganz vorne reichte es bei ihr nicht. Da ging es sehr spannend zu und am Schluss kam Hubertus Teipel mit knapp 1700 Kilometern auf Rang drei.
Keine 15 Kilometer mehr hatte am Ende Petra Specht auf dem Tacho. „Die hab ich auch morgens um sechs schon auf dem Rad gesehen“, stellte Hubertus Mühling fest. Etwas mehr gestrampelt mit 1900 Kilometern hat am Ende auch nur Ferdi Schulte aus dem Beckumer Team. Beide hätten sich auch durchaus gegenseitig zu diesen Höchstleistungen angespornt, hieß es.
Strahlende Sieger gab es freilich auch bei den Kindern und Jugendlichen: Phil Suckau gewann knapp vor Frieda Dröste, beide mit etwas mehr als 500 Kilometern. Rang drei sicherte sich Matthis Baumeister.
Aber auch die weiter hinten Platzierten aller Wertungen bekamen großen Applaus, denn alleine schon das Mitmachen sei aller Ehren wert, betonten Bürgermeister Mühling und Organisatorin Anna Schulte. Verbunden mit der Hoffnung, alle auch nächstes Jahr beim Stadtradeln wieder im Sattel zu sehen. Aber in der Zwischenzeit vielleicht auch.