Balve. 69 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs der Realschule feiern ihren Abschluss mit Gottesdienst, Zeugnisübergabe und großer Party.
„Dieser Jahrgang war vergesslich, chaotisch und laut.“ Er sagte dies grinsend und es war ein bisschen wohl auch augenzwinkernd gemeint. Sam Speck ist nicht nur Schülersprecher der Balver Realschule, er ist auch ein Teil des diesjährigen Abschlussjahrgangs, dessen Weg an dieser Schule nun endet. Also sollte er es ja wissen.
In seinen Worten am Freitagnachmittag in der Aula dankte er gerade aufgrund der eingangs getroffenen Feststellung besonders dem Lehrerkollegium, das viel getan habe, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten. Ebenso würdigte er die Unterstützung aller Eltern und Familien.
Nun ist es nämlich geschafft – 69 junge Leute aus den drei Klassen des zehnten Jahrgangs hielten ihr Abschlusszeugnis in den Händen: teils als Real- teils als Hauptschulzeugnis, teils mit Empfehlung für eine weiterführende Schule. Und genauso unterschiedlich wird sich der Lebensweg der Absolventen nun auch fortsetzen. Manche werden noch außerhalb Balves das Abitur anstreben, andere starten zum Ende des Sommers in die berufliche Ausbildung. Am Freitag aber wurde erstmal tüchtig und angemessen das Erreichte würdig gefeiert.
Die Absolventen kamen zunächst zu einem Gottesdienst zusammen, bevor es in der Aula der Schule weiterging. Balves stellvertretender Bürgermeister Alexander Schule zog dabei Parallelen zur aktuellen Fußballeuphorie im Land: „Eure Eltern und Lehrer haben euch zehn Jahre bestens trainiert und vorbereitet und für das Finalspiel fit gemacht.“ Er warf aber auch einen Blick voraus: „Die Chancen auf einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz hier in der Region stehen sehr gut.“
Der kommissarische Schulleiter Thomas Münch blickte derweil auch auf die besonderen Herausforderungen, die dieser und andere Jahrgänge in den letzten Jahren hätten meistern müssen, allen voran die Corona-Pandemie. Das habe, wenn auch ungewollt, Flexibilität und Durchhaltevermögen gelehrt. Sein Fazit aus Sicht des ganzen Teams: „Wir sind stolz auf euch und das, was ihr erreicht habt. Und ihr bleibt ein Teil der Realschule Balve.“
Ihre gemeinsame Zeit, viele Danksagungen und auch unvergessliche, lustige Erinnerungen hielten die einzelnen Klassen in kurzen, unterhaltsamen Videos fest. Dann aber ging es an den formell wichtigsten Akt: Jeder der 69 Schülerinnen und Schüler bekam aus der Hand der Klassenlehrer das Abschlusszeugnis überreicht, unter Applaus und Jubel der Mitschüler, Freunde und Familien.
Wie üblich an der Realschule wurden auch besondere schulische und soziale Leistungen gewürdigt: Das beste Zeugnis aller Absolventen mit einem Notendurchschnitt von 1,75 hat Paul Franklin Victoria aus der 10c erreicht. Sara Guth schaffte den besten Abschluss ihrer Klasse 10b mit 1,92. In der 10a war Paul Brinkschulte mit 1,85 der beste. Aber nicht nur das: „Du bist immer der erste, der Hilfe anbietet“, würdigten ihn im Anschluss seine Mitschülerinnen Marie Busche und Ashley Urban, als der besondere Einsatz für die Gemeinschaft ausgezeichnet wurde. Jede Klasse hatte dafür jemanden aus ihren eigenen Reihen gewählt. Und das waren dann in der 10b Azra Aydemir und in der 10c Johann Predeek, die sich etwa besonders in der Vorbereitung der Abschlussfeierlichkeiten, aber auch im täglichen Miteinander in der Klasse besonders engagiert und empathisch hervortaten.
Am Abend schließlich feierte der Abschlussjahrgang ein rauschendes Fest in der Schützenhalle von Langenholthausen. Zuvor in der Aula hatte Lehrer Thomas Frerich wie schon so oft bei diesen Gelegenheiten die musikalische Gestaltung übernommen.
Frerich traf mit seiner Liedauswahl sicher nicht unbeabsichtigt auch die Stimmung vieler der jugendlichen Absolventen an diesem Tag: große Freude über den wichtigen Schritt in eine neue Lebensphase, aber auch etwas Traurigkeit und Wehmut, Gewohntes und liebgewonnene Menschen nun zurückzulassen. Passend dazu die Liedauswahl: „The final countdown“ oder „Forever young.“ Am meisten aber vielleicht traf es „Ein Hoch auf uns“.