Balve/Märkischer Kreis. Zwischen Höveringhausen und Langenholthausen soll in der Nähe der Bundesstraße 229 ein Wolf unterwegs gewesen sein. Was dafür spricht.
Ist der Wolf in Balve angekommen? Die Facebook-Gruppe Wolfinfo NRW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wolfssichtungen und -nachweise zu sammeln. Und genau dort gibt es jetzt eine Meldung, dass zwischen Höveringhausen und Langenholthausen, zwischen Im Brauke und der Bundesstraße 229, ein Wolf gesichtet worden sein soll.
Wolf legt am Tag eine Strecke von bis zu 80 Kilometern zurück
Foto- oder Filmaufnahmen von dieser Sichtung liegen nicht vor. Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass der Wolf auch hier unterwegs ist. Bestätigte Sichtungen gibt es im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis und im Hochsauerland-Kreis. Wenn man dazu bedenkt, dass ein Wolf am Tag eine Strecke von bis zu 80 Kilometern zurücklegt, ist es also nicht auszuschließen, dass auch im Hönnetal ein oder mehrere Tiere unterwegs sind.
„Im Märkischen Kreis gibt es aktuell ein Einzeltier mit der Kennung „GW2856f“. Bei dieser Wölfin geht das LANUV davon aus, dass sie seit April 2023 ihr Territorium im Kreisgebiet genommen hat. Aufgrund der Wolfsnachweise ergibt sich bisher ein Streifgebiet von Halver über Kierspe, Meinerzhagen, Lüdenscheid und Herscheid bis nach Plettenberg.“
Auf Nachfrage kann der Märkische Kreis das jedoch nicht bestätigen. Aus dem Kreishaus heißt es: „Die letzte Wolfsmeldung im Raum Balve datiert vom 28. November 2020. Damals wurden vier Schafe nachweislich von einem Wolf gerissen. Unter https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise gibt es aktuell keinen Nachweis aus 2024 für den Märkischen Kreis. Auch dem Märkischen Kreis liegen keine neuen Bilder oder Informationen zu einer Wolfsbeobachtung in Balve vor.“
Beweise wie Haare oder Kot des Tieres liegen nicht vor
Die Wolfsausbreitung im Bundesgebiet hat sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt. Der Großteil der 184 Rudel ist nordöstlich von Hannover und Leipzig heimisch. In Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands finden sich bislang weniger Rudel.
Pressesprecher Alexander Bange erklärt weiter: „Im Märkischen Kreis gibt es aktuell ein Einzeltier mit der Kennung „GW2856f“. Bei dieser Wölfin geht das LANUV davon aus, dass sie seit April 2023 ihr Territorium im Kreisgebiet genommen hat. Aufgrund der Wolfsnachweise ergibt sich bisher ein Streifgebiet von Halver über Kierspe, Meinerzhagen, Lüdenscheid und Herscheid bis nach Plettenberg.“
Ob es sich bei dem aktuellen Fall um diese Wölfin handelt, wird schwer nachzuweisen sein. Beweise wie Haare oder Kot des Tieres, ode gar Fotos und Videos liegen nicht vor.
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Zwischen 2020 und heute vier bestätigte Nutztierrisse im Märkischen Kreis
Trotzdem: Auch der Märkische Kreis bestätigt: Attraktiv für den Wolf macht das Gebiet die Siedlungsstruktur, der Waldreichtum und die Verfügbarkeit natürlicher Beute, insbesondere Damm- und Rotwild. Zwischen 2020 und heute gab es im Märkischen Kreis vier bestätigte Nutztierrisse, die dem Wolf eindeutig zugeordnet werden konnten. Eine Förderkulisse ermöglicht es, stärker die Herausforderungen in der Landwirtschaft in den Blick zu nehmen. Für solche Anträge ist die Landwirtschaftskammer zuständig.
Die Untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises hat im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms die Beratung für die Landwirtschaft ausgeweitet. Als Ansprechpartnerin zum Thema Wolf steht Caroline Bendrien (Telefon: 02351 966 6396) zur Verfügung. Zudem bittet der Märkische Kreis darum, Fotos oder Videos von Wolf-Sichtungen zeitnah zu übermitteln. Auch die Jägerschaft wird gebeten, ihre Informationen zu teilen. Die Untere Naturschutzbehörde leitet Informationen gegebenenfalls an das LANUV weiter.
Das Landesumweltamt ist auch außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende erreichbar: Telefon 0201 714 488 und per Mail: wolf_nrw@lanuv.nrw.de. Ansprechpartnerin für Fördermaßnahmen bei der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer: Bärbel Ruchay, Telefon: 02303 961 6158.
Informationen zum Wolfsmanagement und zu Wolfsmeldungen unter: https://wolf.nrw.de/