Balve. Sternsinger im Hönnetal: Sie gelten als die Helden der Dörfer. Wie die Tradition durch Erneuerung weiterlebt.
Auch die kleineren Gemeinden schickten ihre Sternsinger los, um Christi Haussegen zu überbringen und Spenden einzusammeln. In Mellen und Volkringhausen zogen Casper, Melchior und Balthasar am Samstagmorgen bei blauem Himmel und ohne Regen durch die Dörfer. In Volkringhausen wurde in diesem Jahr ein neues System ausprobiert, berichtet Tanja Sprenger, die die Aktion organisierte.
Da sie nur eine Gruppe bestehend aus sechs Sternsingern losschickten, baten sie um vorherige Anmeldung derjenigen, die ihr Haus segnen lassen und spenden wollten. „Das wurde tatsächlich super angenommen. Wir hatten viele Anmeldungen“, freut sich Tanja Sprenger. Es kamen neben den Spenden für das Projekt in Indonesien zudem noch Süßigkeiten und Spenden für die Messdienerkasse hinzu. „Die Kinder haben sich gewünscht, zusammen bowlen zu gehen“, berichtet Sprenger.
Auch in Mellen freute man sich über das gute Wetter. Die kleinen Könige zogen mit der Botschaft „Kinder stärken – Kinder schützen“ los. Vorab zeigten die Organisatorinnen Birgit Schneider und Simone Schulte einen Film, um die Kinder über Indonesien und das Projekt aufzuklären. Dass sei ihnen besonders wichtig, so Schneider. Unter den 14 Sternsingern waren sechs Neuzugänge dabei. Zusammen sammelten sie über 800 Euro in Mellen.
Die Beckumer hatten einen Tag später vorerst nicht so ein Glück mit dem Wetter. Während der Aussendungsandacht war noch Daumendrücken für ein paar trockene Stunden angesagt. Aber auch hier blieben die Sternsinger größtenteils trocken und wurden mit jeder Menge Spaß, Spenden und Süßigkeiten belohnt.
In Eisborn wartete man die Regenschauer ab, indem man eine Tradition wieder zum Leben erweckte. Während der Pandemie musste das gemeinsame Essen im Gemeinderaum in der Kirche ausfallen. „Heute gibt es zur Stärkung Schnitzel im Brötchen, bevor die Kinder losziehen“, berichtet Steffi Timmermann. Sie organisierte die jährliche Aktion gemeinsam mit Julia Michael. Auf die 21 teilnehmenden Mädchen und Jungen waren sie entsprechend stolz. „Und das in unserem kleinen Eisborn“, kommentiert Julia Michael. Ab dem ersten Schuljahr dürfen die Kinder am Sternsingen teilnehmen. Gerade in Eisborn stellten sich die Kinder einer großen Herausforderung. Denn auch in die umliegenden Teilen Asbeck, Retingen, Albringen, Wettmarsen, Grübeck, Binolen und Horst brachten die Sternsinger den Haussegen. Dorthin wurden die Kinder allerdings mit dem Auto gebracht.
Als sich die Sternsinger in Langenholthausen für ein Foto vor der St. Johannes Kirche aufstellten, waren zwischen den Auslösern der Kameras zu hören: „Das ist doch eine stramme Truppe“. Über die 21 Teilnehmenden freute sich auch Clemens Lösse aus dem Gemeindeteam. „Der Älteste fährt schon mit dem Auto durch die Gegend“, erzählt er. Gemeint ist der 18-jährige Clemens Gödde. Seine Teilnahme hatte in diesem Jahr einen besonderen Grund. Seine beiden Schwestern, die elfjährige Johanna und die achtjährige Marlene, waren auch dabei. Als kleine Unterstützung für seine kleinste Schwester, die in diesem Jahr zum ersten Mal teilnimmt, entschied er sich noch ein letztes Mal mitzugehen. Die Sternsinger in Langenholthausen sammelten gemeinsam 1540 Euro.