Beckum/Münster. Beckums Dino-Grube ist dabei, sich einen vorderen Platz in der Forschung zu sichern. Ehrenamtler aus der Region arbeiten mit daran.
Selbst nach 20-jähriger Grabungsroutine kann es Neuerungen geben. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat diese Erfahrung bei der Jagd nach Dinos und Säugetieren aus der Urzeit in einem Steinbruch in Beckum gemacht.
In der zurückliegenden Grabungssaison arbeitete der wissenschaftliche Leiter Dr. Achim Schwermann erstmalig mit einem Team zusammen, das teilweise vor Ort, in der Klusensteiner Mühle, untergebracht war. Auf Anfrage der Westfalenpost sagte er: „Unter Leitung des Museums haben ungefähr 45 Personen an einer sehr erfolgreichen Grabung mitgewirkt. Das Team setzte sich zusammen aus vielen Studenten der Geowissenschaften, aber auch aus Präparatoren, ehrenamtlichen Mitarbeitern und Wissenschaftlern.“
+++ LWL MACHT DINOS ZU YOUTUBE-STARS +++
Außerdem waren auch helfende Hände aus der Region im Einsatz – auch das eine Premiere.
Bier und Bratwurst
Beckums Ortsvorsteher Georg Wortmann war Schwermanns Ansprechpartner. Er vermittelte Ehrenamtler. Ein 15-Jähriger gehörte dazu – eine Frau, die nach ihrem Halbtagsjob nachmittags bei den Grabungen gern mit anpackte. „Das ist ja entspannte Arbeit“, meinte Wortmann. Zuweilen saß die Helferschar danach bei Bier und Bratwurst zusammen.
Wortmann hörte positive Rückmeldungen. Fortsetzung folgt? Von Beckumer Seite ist das denkbar.
Schwermann ist sicher, dass die Grabungen fortgesetzt werden: „Insgesamt wächst das Interesse an der Grabung und auch an den wissenschaftlichen Ergebnissen.“ Studenten aus ganz Deutschland, ja aus der Schweiz reisten an. Internationale Kooperation des Museums zur Auswertung der Funde reichen mittlerweile bis in die Schweiz, nach England, Polen, Russland.
+++ DER SAURIER-FRIEDHOF BEI BECKUM +++
Wissenschaftlich ist bislang eine neuartige Salamanderart und zwei Säugetierarten aus den Grabungsfunden beschrieben worden. Drei weitere Säugetierarten werden vermutlich in absehbarer Zeit veröffentlicht werden. Damit nimmt die Fundstelle Beckum für sich in Anspruch, die meisten neuartigen Säugetierarten aus der Unterkreidezeit überliefert zu haben. Schwermann: „Ein Abschluss der wissenschaftlichen Untersuchungen steht allerdings noch lange nicht in Sicht.“