Balve. Yalcin Geyhan will für Dagmar Freitag in den Bundestag. Jetzt gibt's in der SPD eine Mitbewerberin aus Brandenburg. In Balve brodelt's.
Balve/Iserlohn. Im Rennen um die Nachfolge der scheidenden SPD-Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag (67) setzt der Balver Bewerber Yalcin Geyhan auf die Sauerland-Karte. Der 31-jährige Rechtsanwalt hat bereits im vorigen Oktober angekündigt, für eine Kandidatur bereitzustehen. Inzwischen gibt es mit der vom Iserlohner Ortsverein Hennen-Kalthof favorisierten Brandenburgerin Bettina Lugk (38) eine Gegenkandidatin. Die Wahlkreis-Delegierten entscheiden am 20. Februar.
Dagmar Freitag kennt innerparteilichen Wahlkampf
Freitag sagte der WP am Mittwoch auf Anfrage, in einer Demokratie sei eine mögliche Kampfabstimmung „ein völlig normaler Vorgang“. Freitag weiter: „Das war bei meiner ersten Kandidatur übrigens nicht anders.“ Sie nannte die Kandidatur Lugks „ausgesprochen erfreulich“. Entscheidend sei, wieviel Engagement, politische Erfahrung und zudem noch Sachverstand jemand für eine Aufgabe mitbringe.
Yalcin Geyhan: "Reiz der Demokratie"
Geyhan erklärte, es mache den „Reiz der Demokratie“ aus, wenn Delegierte sich zwischen mindestens zwei Kandidaten entscheiden könnten. Er stelle sich dem „innerparteilichen Wahlkampf sehr gerne“. Geyhan betonte, dass er seinen Wahlkreis bestens kenne. Er sei gebürtiger Mendener, in Balve zur Schule gegangen, er lebe immer noch dort. Die Kandidatur sei für ihn „eine Herzensangelegenheit“. Er liebe seine Heimat. Dennoch wolle er den aus seiner Sicht notwendigen Wandel der Region mitgestalten: „Mir sind die Menschen wichtig.“
Seiner Mitbewerberin zollte Geyhan Respekt. Er wolle gewinnen. Sollte er aber verlieren, werde er Bettina Lugk unterstützen.
Bewerbung aus der Region
Der Balver SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Vogtmann sagte, er stelle die Qualifikation von Lugk nicht in Frage. Aber: „Wir finden es ein bisschen schade, dass jemand von außerhalb kommt.“ Er hätte es besser gefunden, wenn es eine Gegenkandidatur „aus Menden, Hemer, Iserlohn“ gegeben hätte. Noch einmal Vogtmann: „Wir finden Polit-Tourismus nicht gut.“