Balve/Köln. 1Live-Star Tobi Schäfer kommt heim. Der Moderator kommt aus Mellen. Was liebt er am Sauerland?
Er ging als Student, er kommt als Star: 1Live-Moderator Tobi Schäfer kehrt am Donnerstag in die Heimat zurück. Am Abend bittet er zur ausverkauften Halloween-Party seiner WDR-Welle in der Balver Höhle.
Sie leben seit 2008 in Köln. Wie fühlt sich das an, zurück in die Heimat zu kommen?
Tobi Schäfer Na ja, in der Heimat bin ich immer wieder. Aber in der Höhle war ich tatsächlich schon länger nicht mehr. Klar, ich bin in Mellen groß geworden und kenne die Höhle von ganz, ganz vielen Schützenfesten. Jetzt ist es ein tolles Gefühl, dass es endlich geklappt hat, die 1Live-Party in die Höhle zu holen.
Gibt es harte Konkurrenz darum, wer Austragungsort für die 1Live-Party sein darf?
Das ist tatsächlich so. Die Details kenne ich nicht. Ich bin an der eigentlichen Entscheidung, wo die Party stattfindet, nicht beteiligt. Aber Balve habe ich selbst immer wieder mal angestoßen. Früher hatte das nicht gekappt. Das hatte etwas zu tun mit den Zeiten, zu denen die Party stattfindet, und mit der Lautstärke. Normalerweise fangen wir um elf Uhr abends an und hören morgens um fünf auf. Das wäre in Balve nicht machbar.
Jetzt aber klappt es. Warum?
Das hat etwas mit dem besonderen Datum zu tun, mit Halloween. Halloween ist inzwischen ein sehr, sehr starker Partyabend im Jahreskalender. Wir können an diesem Donnerstag früher anfangen, nämlich schon um 19 Uhr. Um 1 Uhr ist Schluss.
Gibt es Süßes und Saures?
Bei den Getränken ist bestimmt für jeden etwas dabei.
Sind Sie selbst Fan von Halloween?
Was heißt „Fan“? In meiner Kindheit hat es so etwas noch nicht gegeben. Halloween kam ja erst in den letzten Jahren so richtig hoch. Wenn ich mich recht entsinne, gab es früher mal eine Halloween-Party in Hövel. Das war damals schon ein Highlight. Ja, Halloween ist schon ein schöner Anlass, um Party zu machen. Das passt ganz gut in die Jahreszeit.
Stichwort Verkleidung: Sie kommen als Professor Dumbledore in die Höhle?
Das ist ein Geheimnis, wie sich Jan-Christian Zeller und ich uns verkleiden. Aber wir sind nicht dafür bekannt, uns aufwendig zu verkleiden.
Wie sieht’s beim Publikum aus?
Erfahrungsgemäß teilt sich das so auf: Zwei Drittel des Publikums kommen verkleidet, ein Drittel nicht verkleidet.
Gehen wir zurück in Ihre Jugend. Was waren Ihre Lieblingspartys?
Halloween-Partys in Hövel oder in Affeln oder diverse LAM-Partys in den Schützenhallen der Umgebung – und natürlich die Schützenfeste.
Sind Sie immer noch Mitglied im Schützenverein?
Ja, klar.
Geben Sie beim Schützenfest einen Ehrenschuss ab?
Nee, das mache ich nicht. Das ist mir zu heikel. Man hat schon Pferde kotzen sehen vor der Apotheke – wenn ich beispielsweise an Vögel denke, die gleich beim ersten Schuss heruntergefallen sind. Man kann ja heutzutage auch gar nicht mehr vorbeischießen. Da gucke ich lieber aus sicherer Entfernung vom Bierstand aus an, wer Schützenkönig wird.
Im Gespräch mit jungen Leuten höre ich immer wieder, dass es ihnen in der Freizeit auf dem Land zu langweilig ist. Kennen Sie dieses Gefühl von früher?
Ich hatte dieses Gefühl nicht so sehr, wie man das heute hat. Ich beobachte aus der Entfernung, dass das Kneipensterben sehr zugenommen hat. Ich kann das schon verstehen, wenn junge Leute sagen, mir gefällt das hier nicht mehr. Zu meiner Zeit gab es mehr Möglichkeiten, abends in eine Kneipe zu gehen – oder in den Club „Mammut“. Klar, wenn wir damals richtig was erleben wollten, sind wir abends auch nach Iserlohn oder Dortmund gefahren.
Wie haben Sie früher Fahrten in die größeren Städte organisiert? Immerhin durfte der Fahrer ja nichts trinken. Wie oft hat es Sie erwischt?
Nicht so oft. Wir hatten einen in der Clique, der keinen Alkohol getrunken hat: nämlich der heutige Landtagsabgeordnete Marco Voge. Mit Marco bin ich zur Grundschule gegangen, wir waren beste Freunde und sind heute immer noch befreundet. Wir haben gemeinsam in Bochum studiert. Marco ist damals immer gefahren. Deshalb gab es da keine Konflikte.
Wenn Sie in Köln sind – vermissen Sie das Landleben?
Ja, auf jeden Fall. In Köln kann ich nicht weit gucken. Da gibt es immer gleich eine Hauswand. Wenn ich zuhause bin, habe ich einen weiten Blick auf Wiesen und Felder. Das fühlt immer an wie ein bisschen Urlaub.