Langenholthausen..
Noch schnattern die 300 Gänse auf dem Benkamp vor sich hin. Der Hof der Familie Gödde an der B 229 bereitet sich mit dem Federvieh auf das St.-Martins- und Weihnachtsgeschäft vor.
Bereits seit Mitte Juli füllt sich die umzäunte Wiese tagsüber mit den Gänsen, die sich während der heißen Tage um das Wasserfass scharten. „Gefüttert wird ausschließlich im Stall. Die Tiere bekommen hier Hafer und Weizen. Am Abend kommen sie aber rein, damit der Fuchs nicht zuschlägt“, sagt Kathrin Gödde.
Viel Auslauf
Natürlich könne man die Gänse auch bedeutend schneller mästen, allerdings sorge der ausreichende Auslauf für eine gute Qualität des Fleisches. Ansonsten sammele sich überdurchschnittlich viel Fett im Fleisch an.
Bei ihrem Einzug im Stall Mitte Juli waren die Gänse rund sechs Wochen alt. „Bis dahin wurden sie von einem Geflügelhof in Gütersloh aufgezogen, mit dem wir schon seit Jahren zusammenarbeiten. Ab da haben wir die weitere Aufzucht übernommen“, erklärt Kathrin Gödde.
Woche für Woche nehmen die Tiere zu, bis sie schlussendlich mit einem Gewicht von 4,5 bis 5,5 Kilogramm ihren Weg zum Geflügelschlachthof in Fröndenberg antreten. „Früher haben wir noch selbst geschlachtet, da haben auch noch Onkel und Tante sowie andere Verwandte mitgeholfen“, blickt Kathrin Gödde zurück.
Stammkunden
Diese Zeiten sind zwar vorbei, ihre Kunden stört dies aber keineswegs, denn 60 Prozent der Abnehmer sind Stammkunden. Die meisten Gänse sind bis Ende Oktober vorbestellt worden. Wer jetzt noch einen saftigen Braten aus einer Gödde-Gans haben möchte, hat es schwer, denn nicht nur in Balve, sondern auch in Plettenberg, Altena, Lüdenscheid, Remscheid und sogar Siegen kommen die Gänse vom Hof auf den Tisch.
Die Lage der Weide an der B 229 animierte zudem manch einen Autofahrer zum Anhalten und zur Bestellung einer Gans. Zu wissen, wo die eigene Martins- oder Weihnachtsgans herkommt, gefalle vielen. Im Hofladen gibt es weitere Köstlichkeiten aus eigener Produktion. „Uns ist Qualität sehr wichtig. Besonderen Wert legen wir darauf, dass unsere Tiere keine wachstumsfördernden Mittel oder Medikamente bekommen. Außer ein Tier wird krank, aber das kommt in der Regel nicht vor“ , sagt Gödde. Und so werden die Gänse bis zu ihrer Schlachtung noch ein wenig vor sich hinschnattern. Gewiss ist aber: St. Martin steht unmittelbar bevor.