Eisborn. Das Beherbergungsgewerbe sucht händeringend Personal. Nur in Eisborn nicht. Warum, erzählt Hotelchefin Britta Spiekermann.
Urlaub in Deutschland statt Flugreisen in ferne Länder kommt dank Corona immer mehr in Mode. Davon profitieren auch die Hotels im Sauerland. Aber auch hier verlangen die Gäste neben einer schönen Landschaft und einem netten Ambiente auch das Außergewöhnliche. Die Gastronomen und Hoteliers sind da in ihrer Kreativität gefragt, um ihren Gästen einen einzigartigen Aufenthalt in ihrer Herberge zu bieten.
Langjährig treue Stammkundschaft
Britta Spiekermann aus dem Balver Bergdorf Eisborn betreibt den Familienbetrieb „Hotel Antoniushütte“ seit Jahren erfolgreich. Das schlägt sich in einer langjährig treuen Stammkundschaft nieder. „Urlaub im Sauerland wird immer beliebter. Die Menschen wollen weg von dem Massentourismus-Einheitsbrei und Hotelburgen an überfüllten Stränden. Immer mehr Familien und Paare entdecken das Sauerland, um hier Urlaub zu machen. Viele möchten sich hier in unserer schönen Landschaft einfach mal richtig vom meist stressigen Alltag entschleunigen, ohne dabei auf tolle Attraktionen zu verzichten.“ Was liegt im Trend?
Geführte Mountainbike-Touren im Trend
Groß in Mode kommen immer mehr fachlich geführte Touren auf dem Mountainbike. „Wir bieten jetzt in Zusammenarbeit mit der Bikeschule Sauerlandgeführte Touren an. Hier gibt es ja ideale Bedingungen für das Mountainbiken, und wenn meine Zeit es zulässt, fahre ich gerne mal selber auf so einer Tour mit. Im Allgemeinen versuche ich selber, so oft wie es geht, mit unseren Gästen solche Aktivitäten gemeinschaftlich zu unternehmen. Mir ist dieser Kontakt zu den Gästen sehr wichtig, und ich bekomme so Ideen zur Verbesserung direkt mit“, sagt Britta Spiekermann.
Aktivurlaub im Verbund mit Wellness wird immer mehr zu einer guten Mischung. „Viele genießen es im Anschluss an so eine Radtour, sich am Abend im Whirlpool mit einem guten Wein und leckeren Essen zu entspannen und einen erlebnisreichen Tag ausklingen zu lassen.“
Gäste lieben Alpakas
Ein weiterer großer Renner bei ihren Gästen sind Wanderungen mit aus den südamerikanischen Anden stammenden Alpakas. Diese knuddeligen Kameraden sind nicht nur bei Kindern sehr beliebt. „Die Wanderungen mit den Alpakas kommen bei allen immer sehr gut an. Natürlich sind hier meist die Frauen und Mädchen diejenigen, die vor Entzücken dahinschmelzen. Wir hatten aber auch schon gestandene Manager hier, die sich denn Bann dieser Tiere nicht entziehen konnten. Die Tiere bieten durch ihre ruhige Art für Entschleunigung an. Durch das Berühren und Streicheln dieser Fellnasen finden viele gestresste Menschen für einen Augenblick ihre innere Ruhe wieder.“
Personal kehrt zurück
Keine großen Sorgen muss sich Britta Spiekermann um ihr Personal in der „Antoniushütte“ machen. „Trotz Schließung durch den Lockdown sind alle unsere Mitarbeiter noch im Team. Statt Kündigungen ist bei uns eher das Gegenteil eingetroffen. Ehemalige Mitarbeiter, die von selber sich einen andere Stelle gesucht hatten, kommen wieder zurück in unser Team. Das nehmen wir natürlich dankend an. Gutes Personal ist schwer zu finden und bei uns im Familienbetrieb ist jeder mit Leidenschaft für den Beruf in der Gastronomie gern willkommen. Auch Auszubildende sind bei uns willkommen.“
Auszubildende direkt übernommen
Wie Paula Schäfer aus Mellen. Sie hat in Eisborn ihre Ausbildung beendet – und wurde direkt übernommen. Britta Spiekermann: „Wir sind echt froh, dass Paula bei uns jetzt im Team ist. Sie ist ein richtiges Hüttenkind und kümmert sich jetzt im Service um unsere Gäste.“ Und: „Wir haben hier ein super tolles Team, und meine Mitarbeiter bestätigen mir sehr oft, dass sie hier nicht nur Angestellte sind, sondern sich als Teil der Familie fühlen. Und so sehe ich das auch. Klar, es ist jeder hier, um sein Geld zu verdienen, aber meine Mitarbeiter sind für mich mehr als nur Angestellte. Sie sind Teil unserer Hüttenfamilie.“