Köln. Das verlängerte Wochenende ruft, für viele ein Anlass, im Auto zu verreisen. Das macht sich auf NRWs Autobahnen bemerkbar. Wo es sehr voll ist.
- Auf den Autobahnen in NRW staut sich am Donnerstagabend der Verkehr.
- Der ADAC befürchtete bereits im Vorfeld „extrem viel Stau“.
- Der Monat November ist „klassischer“ Stau-Monat.
Der ADAC erwartet für den Nachmittag vor Allerheiligen „extrem viel Stau“. Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein, erklärt: „In der Zeit zwischen 13/14 Uhr und 18/19 Uhr dürfte die Staulage auf den Autobahnen in NRW sehr angespannt sein.“ Weil Allerheiligen in diesem Jahr auf einem Freitag liegt, dürften manche die Gelegenheit zu einem verlängerten Wochenende nutzen - denn ein Urlaubstag ist dazu ja für die meisten Arbeitnehmer nicht nötig, sagt Müther.
A3/A59: Stau-Hotspot im Raum Duisburg und Oberhausen
Besonders im Fokus neben dem Kölner Ring ist das Kreuz Kaiserberg, sagt der ADAC-Sprecher: Der Bereich rund um Duisburg und Oberhausen ist durch den Umbau des Autobahnkreuzes ein „Stau-Hotspot“, sagt Müther - auch mit Blick auf die Sperrung auf der A42. Das betrifft auch die Ausweichstrecke A59, die die zusätzliche Verkehrs-Belastung kaum aufnehmen kann.
Anders als erwartet, blieb der große Stau in NRW am frühen Nachmittag zunächst noch aus. Insgesamt rund 130 Kilometer sind mit Blick auf den anstehenden Feiertag verhältnismäßig überschaubar, die Erwartungen des ADAC weit untertroffen. Erst zum frühen Abend hin staute es sich zunehmend. Wie der WDR berichtet, kommen landesweit zwischenzeitlich mehr als 270 Kilometer Stau zusammen.
Gerade das von Umbauten gebeutelte Kreuz Kaiserberg und der Kölner Ring Stau-Hotspots am Abend vor dem Feiertag. Zum Vergleich: Am Dienstag dieser Woche zählte der ADAC auf den NRW-Autobahnen insgesamt 767 Staus mit knapp über 1700 Kilometern Länge; am Mittwoch waren es 716 Staus mit fast 1500 Kilometern Länge insgesamt. Am frühen Donnerstagabend mit rund 270 Kilometern nur einen Bruchteil.
ADAC: Dienstag und Mittwoch war es bereits auffallend voll auf den Autobahnen
Auch wenn der November kein klassischer Urlaubsmonat ist - der November ist „traditionell“ klassischer Stau-Monat, sagt Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein. „Viele Pendler steigen wegen der Witterung aufs Auto um, wenn sie vorher vielleicht Bahn gefahren sind“, sagt Müther. 2023 etwa war der November der staureichste Monat des Jahres.
Die Einschätzung des ADAC für die Lage an diesem Donnerstag beruht auf der Staustatistik der laufenden Woche: So sei der Dienstag und der Mittwoch im Vergleich mit der Staustatistik des Vorjahres „unter den Top Ten“ der Stillstand-Tage. Der ADAC zählt für seine Statistik jeden Stau ab einem Kilometer Länge und stets nur dessen „längste Ausdehnung“, erklärt Sprecher Müther.
„Autobahn-Baustellen sind Stau-Treiber, aber ganz ohne geht es nicht““
Dass es oftmals extrem voll wird auf den Autobahnen in NRW, hat aber auch mit den zahlreichen Autobahn-Baustellen zu tun, sagt Müther: „Das sind absolute Stautreiber“; zwei verengte statt drei Fahrspuren wirken sich dann massiv aus, etwa wenn zu den nachmittäglichen Berufspendlern noch der Ausflugsverkehr hinzukommt, wie für diesen Donnerstag erwartet wird.
Tipp: Besser erst am Donnerstagabend losfahren oder am Feiertagmorgen
Im November 2023 wurden auf den Autobahnen in NRW insgesamt 578 Baustellen gezählt. Aktuell dürften es kaum weniger sein, meint Müther. Wobei man auch beim ADAC weiß, „ganz ohne Baustellen geht es nicht“, denn NRW muss beim Ertüchtigen seiner Verkehrs-Infrastruktur „erheblich aufholen.“ In diesem Zusammenhang sind die vielfach sanierungsbedürftigen Brücken „die Achillesverse der Verkehrswege.“ Lesen Sie auch: „Hiobsbotschaften“: Noch mehr Stillstand auf NRW-Autobahnen
Wer es am Donnerstag einrichten kann, sollte seine Fahrt auf den Abend verschieben - oder besser erst am Morgen von Allerheiligen aufbrechen. Das könnte die Fahrt womöglich ‚süßer‘ verlaufen, weil flüssig.
Für den Tag von Allerheiligen erwartet der ADAC keine extreme Verkehrsbelastung auf den NRW-Autobahnen, sagt Sprecher Müther. Auch am Wochenende dürfte sich die Verkehrsbelastung nicht über das übliche Maß steigern, heißt es beim ADAC Nordrhein.
(dae)
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