Düsseldorf. Betrüger versuchen, im Namen von Industrie- und Handelskammern an Daten von Unternehmen zu kommen. Diese Mails sind Fake, warnen echte IHKs.

Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf warnt vor einer Welle von Phishing-Mails, die derzeit kursiert. Betrüger geben darin vor, im Namen von IHK oder DIHK Daten von den angeschriebenen Unternehmen zu benötigen. Es wird sogar mit einer Verwaltungsstrafe gedroht.

Konkret geht es um Schreiben mit dem Betreff „Letzte Erinnerung aufgrund unbehandelter UBO-Daten“, teilt die IHK zu Düsseldorf mit. Empfängerinnen und Empfängern werde darin suggeriert, sie müssten Registerangaben zu sogenannten UBOS aktualisieren. „UBO meint ‚Ultimate Beneficial Owner‘, was im deutschen Geldwäscherecht dem Begriff des ‚wirtschaftlich Berechtigten‘ entspricht“, erklärt dazu die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), Dachverband der regionalen Industrie- und Handelskammern. „Angespielt wird wohl auf das deutsche Transparenzregister, das aber nicht bei den IHKs, sondern beim Bundesanzeiger geführt wird“, heißt es bei der DIHK. 

Mails mit falschem IHK-Absender drohen auch „Verwaltungsstrafe“ an

In den Mails wird laut IHK eine gefälschte Absenderadresse genannt (kammerdihk@online.de). Seit Anfang Juni soll sich diese Mail auch im Raum Düsseldorf verbreiten, warnt die - echte - IHK. Unterzeichnet seien diese Phishing-Mails mit dem Namen „Kim van der Beijde, Deutsche Industrie- und Handelskammer“. Es kursiere eine weitere Mail ähnliche Inhalts, erläutert eine Sprecherin auf Nachfrage, in der die Betrüger das englische DIHK-Logo verwenden würden. Empfänger würden aufgefordert, „Kontrollieren Sie Ihr Konto.“

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Die in den Phishing-Mails als Grund genannten „neuen Sicherheitsüberlegungen“ jedoch sind erfunden, warnt die IHK. Empfänger sollten auf keinen Fall den in den Mails enthaltenen Link bzw. Button anklicken und dort schon gar nicht Daten preisgeben. Auch die Androhung, bei Verzug bis zu 25.000 Euro „Verwaltungsstrafe“ zahlen zu müssen sei „Unsinn“, warnt die IHK.

Mitglieds-Unternehmen haben IHK Phishing-Welle gemeldet

Wie viele der 95.000 Mitgliedsunternehmen alleine der Düsseldorfer IHK die Phishing-Mails bisher erhalten haben, kann man bei der IHK nicht sagen. Es waren jedoch Hinweise von Mitgliedsunternehmen, die die IHK am Donnerstag dazu gebracht haben, erneut vor diesen Fake-Schreiben zu warnen, sagt die Sprecherin.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer warnt unterdessen vor eine Reihe verschiedener Phishing-Attacken, alle im Namen der IHKs. Absender, auch der Inhalt kann variieren - immer aber wird Empfängern glauben gemacht, es seien Daten dringend zu überprüfen oder zu aktualisieren.

IHK rät, Phishing-Mails nicht anklicken, sondern löschen

Die Deutsche Industrie und Handelskammer warnt unterdessen vor einer Neuheit: „Erstmals kommen Phishing-Nachrichten auch per SMS.“ Eine eigens eingerichtete Website auf der Internetpräsenz der DIHK führt die bisher bekannt gewordenen Phishing-Versuche mit Logo von IHKen oder DIHK auf.

Die IHK sagt deutlich, „wir versenden keine derartigen Mails.“ Empfänger sollten derartige Nachrichten „einfach löschen.“ Lesen Sie auch: Email vom Zoll? Experten warnen vor dieser Betrugsmasche

(dae)