NRW. Der Bierkmarkt verändert sich. Besonders beliebt: alkoholfreie Biere und das „Helle“. Doch den Spitzenreiter verdrängen sie noch nicht.
Der Bierkonsum in Deutschland lässt nach. Lag er in den 1970er-Jahren laut dem Deutschen Brauer-Bund noch bei mehr als 140 Liter pro Kopf, ist er bis 2023 auf 88 Liter gesunken. Mit einem größeren Angebot wollen die Deutschlands Brauereien die Kunden zurückholen. Besonders beliebt: alkoholfreie Biere.
Wie der Deutsche Brauer-Bund unserer Redaktion mitteilte, machen alkohlfreie Biere und Biermixe mittlerweile acht Prozent des gesamten Marktanteils aus. Bundesweit ist das Rang drei, weltweit Spitze. Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, geht davon aus, dass „bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier“ alkohlfrei sein wird. Kein anderes Segment habe in den vergangenen zehn Jahren so stark zugelegt.
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Carla Fiege, Geschäftsführerin der Bochumer Traditionsbrauerei Moritz Fiege, nimmt den Trend „von alkoholreduzierten und alkoholfreien Bieren“ ebenfalls wahr. „Wir bieten bereits seit vielen Jahren ein entsprechendes Sortminent an, das aktuell durch zwei saisonale alkoholreduzierte Bierspezialitäten ergänzt wird“, sagte sie auf Anfrage.
„Helles“ ist das zweitbeliebteste Bier in Deutschland
Doch auch einen weiteren Trend nehmen Deutschlands Brauer wahr: er geht hin zu Hell-Bieren. Einst besonders in Süddeutschland beliebt, erobert das süffige Getränk mittlerweile ganz Deutschland. Vor allem aber auch NRW. Wie die Veltins-Brauerei aus Meschede-Grevenstein mitteilte, ist ihr Produkt „Helles Pülleken“ im ersten Halbjahr 2024 um satte 37 Prozent gewachsen.
Auch die Essener Traditionsbrauerei Stauder ist den Trend „Helles“ mit ihrem Produkt „Helles Bierchen“ mitgegangen. „Wir haben in den letzten Jahren gegen den bundesweiten Trend eine leicht positive Absatzentwicklung und zwar sowohl bei Stauder Pils, unseren Bierchen-Spezialitäten, als auch beim alkoholfreien Pils“, sagt Axel Stauder, Mit-Geschäftsführer der Traditionsbrauerei.
Pils ist in Deutschland immer noch „in“
Veltins-Sprecher Ulrich Biene sagt, Deutschlands Brauer müssten „entwicklungs- und innovationsfreudig“ sein. Es gehe darum, „immer wieder neue Marken zu präsentieren, die Spaß aufs nächste Bier machen“.
Das Pils bleibt aber der Marktführer. Das zeigt die Marktanteilsstatistik: Der Marktanteil beträgt laut dem Deutschen Brauer-Bund immer noch 50 Prozent. Andere Biersorten runden das Angebot ab. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher wissen die große Sortenvielfalt in Deutschland zu schätzen und fordern diese Vielfalt von Brauereien auch ein“, so Holger Eichele.