Köln. An einem Wohnhaus in Köln hat es eine Explosion gegeben. Die Polizei bittet um Hinweise. Ob Zusammenhänge zur „Mocro-Mafia“ bestehen, ist unklar.
In Köln hat es am Dienstagmorgen (30. Juli) eine Explosion an einem Mehrfamilienhaus gegeben. Die Detonation habe sich nach ersten Erkenntnissen um kurz nach 6 Uhr an einem Gebäude im Stadtteil Meschenich ereignet, sagte eine Polizeisprecherin. Betroffen sei das Erdgeschoss, wo sich nach Aussage einiger Nachbarn die Explosion vor einer Wohnungstür ereignet habe.
Ein 59-jähriger Mann sei nach dem Vorfall im Krankenhaus medizinisch versorgt worden, lebensbedrohlich verletzt sei er jedoch nicht. Es handle sich möglicherweise um eine Rauchgasvergiftung, hieß es. Darüber hinaus seien mehrere Türen des Hauses stark beschädigt worden, das Erdgeschoss sei vorerst nicht bewohnbar.
Köln: Unbekannte schossen schon zuvor auf Wohnung im Erdgeschoss
Im gleichen Gebäude hätten bereits am vergangenen Wochenende Unbekannte mutmaßlich mehrere Schüsse auf eine Fensterscheibe im Erdgeschoss abgegeben. Die Polizei prüft nun, ob die beiden Fälle zusammenhängen. Zum Zeitpunkt des ersten Falls am Samstag sei niemand in der Wohnung gewesen. Laut Zeugenaussagen war danach ein Mann in einem dunklen Auto geflüchtet.
NRW in Sorge um Zugriff der „Mocro-Mafia“
In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrere Explosionen in Köln, aber auch in Engelskirchen und Duisburg gegeben. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei standen diese Detonationen – ebenso wie eine beendete Geiselnahme in Köln – im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden auch aus den Niederlanden.
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Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel niederländischer Drogenhändler, die häufig unter dem Begriff „Mocro-Mafia“ zusammengefasst werden. Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hatte der dpa in diesem Zusammenhang gesagt: „Die niederländische Drogenmafia ist längst hier, und NRW als Verkehrsdrehscheibe ist da ein Dreh- und Angelpunkt.“
Explosion an Mehrfamilienhaus in Köln: Hintergründe noch vollkommen unklar
Die Polizei betonte bei der neuerlichen Explosion in Köln jedoch, dass die Hintergründe noch vollkommen unklar seien. Es werde ermittelt. Mögliche Zusammenhänge zu früheren Detonationen blieben „abzuwarten“, sagte eine Sprecherin.
Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen der Explosion sowie der vermeintlichen Schüsse, sich mit Hinweisen beim Kriminalkommissariat 15 zu melden. telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de. (mit dpa)