Lütringhausen. Nach dem Aus für den Gasthof Zur Rhonard entsteht in Lütringhausen eine neue Dorfkneipe: Das „Kasino“. Am Wochenende ist die Einweihung.
Wenn ein Sauerländer Dorf wie Lütringhausen Grund zum Feiern hat, dann sicherlich deshalb: die Einweihung einer neuen Dorfkneipe – sozusagen eine Kneipe aus dem Dorf für das Dorf. Natürlich muss das Kind auch einen Namen haben – und zwar „Kasino – unser Dorftreff“.
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Ortsvorsteher Rainer Hahn und die Vorstandsspitze des Lütringhauser Schützenvereins St. Rochus, Vorsitzender Marc Joseph, und Thorsten Dettmer (2. Vorsitzender), stellten unserer Redaktion das Projekt wenige Tage vor der Einweihungsfeier am kommenden Wochenende vor.
- Die Einweihungsfeier am kommenden Wochenende beginnt am Freitag, 25. August, um 18 Uhr im renovierten und umgebauten „Kasino – Unser Dorftreff“ und auf dem Schützenplatz mit kleinem Festzelt.
- Um 18 Uhr beginnt das Programm mit Musik der Egerlandbesetzung des Musikvereins Rhode, um 18.30 Uhr begrüßt der Schützenvorstand die Gäste, anschließend sprechen Olpes Bürgermeister Peter Weber und der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Ritter aus Olpe ihre Grußworte.
- Der Festsamstag, 26. August, beginnt dann um 15 Uhr mit Kaffee und Kinderbelustigung mit „Fiete“. Um 17 Uhr folgt der Wortgottesdienst vor Ort und die Einsegnung des Kasinos. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Gemischte Chor Da Capo. Der Dämmerschoppen ab 18 Uhr mit Musik von DJ Tamer beschließt das Einweihungsfest.
Das Fazit vorweg: Was die Lütringhauser auf die Beine gestellt haben, kann sich sehen lassen. Solides Eichenholz, wohin das Auge reicht. Gemütliche Sitzecken, Stehtische und ein Dachausschnitt, der den Schankraum mit Licht flutet, sind nur einige Highlights, die die Kneipengänger in und rund um Lütringhausen künftig an Tisch, Stuhl und Theke locken dürften. Architekt Michael Siepmann, gemeinsam mit Rainer Hahn auch Ortsvorsteher, hat bei Planung und Bauleitung offenbar Wert auf Gemütlichkeit und Solidität gelegt. Und nicht zuletzt auf energetische Nachhaltigkeit, wie Thorsten Dettmer hervorhebt: „Eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung und ein Pelletofen werden hier für Wärme sorgen, kombiniert mit umfangreichen Dämm-Maßnahmen.“
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Schützen-Chef Marc Joseph, Ortsvorsteher Rainer Hahn und Dettmer nutzen die Gelegenheit, den Dorfkneipen-Kollegen aus Rahrbach zu danken, die ihre Erfahrungen aus dem Projekt Taverne 1313 gerne mit den Lütringhausern geteilt hätten.
Wie in Rahrbach war das Aus der vorhandenen Schankwirtschaft die Initialzündung für das Kneipenprojekt. Anfang 2020 hatte der Gasthof Zur Rhonard die Pforten geschlossen. Eine Weiterführung dort musste verworfen werden, somit geriet das Offizierskasino am Schützenplatz in den Fokus.
Wer sich das jetzt kernsanierte und erweiterte Kasinos betrachtet, dem wird schnell klar, dass nicht nur eine Menge Baumaterial verarbeitet worden ist, sondern auch eine stattliche Investitionssumme gestemmt werden musste: Rund 250.000 Euro stehen zu Buche, bei einer Landesförderung von rund 150.000 Euro über das Dorferneuerungsprogramm 2022. Eine erhebliche Eigenleistung – O-Ton Dettmer: „Bei 3500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben wir aufgehört, zu zählen“ – Spenden aus vielen Haushalten und Firmen des Dorfes (rund 30.000 Euro) und ein Zuschuss der Stadt Olpe von 25.000 Euro machten es überhaupt möglich, dieses dörfliche Großprojekt auf die Beine zu stellen. Ein Sonderlob geht an den „harten Kern“ des Arbeitsteams.
Marc Joseph und Thorsten Dettmer erinnern im Gespräch mit unserer Redaktion daran, dass zunächst die breite Unterstützung des Schützenvereins hätte eingeholt werden müssen: „Die Trägerschaft des Projektes hat der Schützenverein übernommen, bei einstimmiger Zustimmung.“ Danach habe zwar noch Corona dazwischengefunkt, aber dennoch: „Es gab keine Probleme mit Handwerkern oder Lieferschwierigkeiten“, freut sich das Trio über den Baufortschritt. Nach nur einem Jahr Bauzeit war das Projekt fertiggestellt. Immerhin wurde nicht nur das bestehende Kasino saniert, auch ein Anbau mit ansehnlicher Holzfassade, einer behindertengerechten Toilettenanlage sowie Raum für einen Getränkeautomaten, Lager und die Haustechnik kam hinzu.
Freuen dürfen sich die künftigen Gäste jetzt auf rund 40 Sitzplätze, dazu auf Stehtische und eine attraktive Theke mit Zapfanlage und Miniküche. Insgesamt können im neuen Kasino rund 60 bis maximal 85 Kneipenfans bewirtet werden. Aus dem Zapfhahn läuft ausschließlich Krombacher Pils in die Gläser, Weizenbier und Starnberger und andere Krombacher-Produkte gibt es aber auch.
Ganz wichtig: die Öffnungszeiten. Der sogenannte Regelbetrieb läuft mittwochs, donnerstags und freitags, jeweils ab 19 Uhr -- bis 24 Uhr. Darüber hinaus kann das Kasino auf Nachfrage von Gruppen auch an anderen Tagen genutzt werden – dann ohne Bedienung, aber mit Getränkeautomat. „Das können die Fußballer sein, Stammtische, Jahreshauptversammlungen, Vorstandstreffen, Imkertreffen, Kartenspieler und so weiter“, sagt Thorsten Dettmer, während Marc Joseph darauf hinweist: „Die Gruppen müssen aber einen Bezug zu Lütringhausen haben.“ Keineswegs wolle das Kasino Konkurrenz zum benachbarten kirchlichen Jugendheim sein. Hochzeiten oder größere Firmen- und Geburtstagsfeiern sollen im Kasino daher nicht stattfinden. Anfragen können an Marc Joseph (Tel. 0171/6814223) oder Thorsten Dettmer (0175/5620162) gestellt werden. Obwohl das Kasino keine eigene Küche hat, sollen die Gäste nicht hungern müssen. Wie die Kollegen aus Rahrbach, setzen auch die Lütringhauser auf eine Kooperation mit einer örtlichen Pizzeria, hier „Il Duomo“.