Bis in Hagen die Wärmeplanung steht, dürfte der aktuelle Nebel über dem Heizungsmarkt sich gelichtet haben, meint Kommentator Martin Weiske.
Angesichts der vielschichtigen Probleme und der anhaltend klammen Haushaltslage wird niemand überrascht sein, dass Hagen auch bei Thema kommunale Wärmeplanung keine Vorreiter-Position einnimmt. Laut Deutschem Städtetag sind 47 Prozent der Kommunen kaum weiter und orientieren sich noch fleißig, so die offizielle Sprachregelung. Aber mehr als die Hälfte der Rathäuser hat eben doch schon damit begonnen, intensiv seine Hausaufgaben zu erledigen. Ähnlich zu handeln, hätte einer Stadt wie Hagen, die ja bereits vor vier Jahren den Klimanotstand ausgerufen hat, sicherlich auch nicht schlecht zu Gesicht gestanden.
Jetzt muss unter Zeitdruck agiert werden. Und der Markt für die erforderlichen Fachingenieurbüros dürfte dermaßen überhitzt sein, dass mal wieder Mondpreise bezahlt werden, wenn man fristgerecht zum Zuge kommen will. Denn das Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern bereits 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen.
Auswirkung auf Planungsprozesse
Dabei analysieren die Städte, wie hoch der Wärmebedarf in den Quartieren ist, wo beispielsweise ein strategischer Ausbau der Fernwärme und wo eine dezentrale Versorgung etwa über Wärmepumpen sinnvoll erscheint. Die gesamte Stadtplanung muss entsprechend koordiniert werden. Der Deutsche Städtetag geht davon aus, dass angesichts der Komplexität des Prozesses die Aufstellung eines Wärmeplans etwa zwei bis drei Jahre in Anspruch nimmt.
Eine Zeit, in der Immobilienbesitzer mit ihren Investitionen mangels technologischer Klarheit eigentlich noch ausharren müssten, um abzuwarten, wo die lokale Wärmeplanung strategisch überhaupt hinwill. Aber vielleicht ist diese zeitliche Atempause sogar ganz sinnvoll, weil bis dahin die potenziellen Förderkulissen eingeübt und die aktuell doch sehr stolzen Preise beispielsweise für eine moderne Wärmepumpe sich auf ein Normalniveau eingependelt haben.