Über Quartiersgaragen in Zukunft seriös nachzudenken, hält WP-Kommentator Martin Weiske für durchaus lohnenswert.

Es fällt durchaus auf, dass im Zusammenhang mit Verkehrsproblemen, dem zunehmenden Parkdruck und dem Verteilungsdruck der Flächen immer häufiger der Vorschlag von Quartiersgaragen in den politischen Debatten auftaucht. Diese oft in Systembauweise errichteten, relativ kostengünstig, aber dennoch attraktiv und meist üppig begrünten Parkdecks sind sicherlich kein Allheilmittel, aber genauso wenig eine Spinnerei verstrahlter Öko-Lobbyisten. Es gilt, sie seriös zu prüfen.

Selbst der Umweltverband VCD, der sich ökologische Mobilität und das sinnvolle Miteinander der Verkehrssysteme auf die Fahnen geschrieben hat, propagiert inzwischen diese Quartiersgaragen. Immerhin müssten sämtliche Hausbesitzer – egal ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilien-Wohnblock – ja ohnehin Stellplatznachweise liefern, so dass eine Bündelung meist gar nicht kostenintensiver sei. Stattdessen könnten die freiwerdenden Flächen für eine höhere Aufenthalts- und somit gehobene Lebensqualität im öffentlichen Raum genutzt werden.

Der frei werdende Raum im öffentliche Verkehr könnte wiederum für Radwege und Grünkonzepte herhalten. Außerdem böten die Quartiersgaragen die Chance, hier neben garantierten Stellflächen ohne Suchverkehr-Stress gleich gesicherte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder anzugliedern oder auch Paketdepots zu integrieren, damit die Flotten der Lieferservice nicht mehr quer durch die Quartiere kreuzen müssen.

Reichlich Argumente, die es mit Blick auf die ISEK-Prozesse „Hagen 2035“ zur Stadtteilentwicklung abzuwägen lohnt. Und vielleicht macht es ja sogar Sinn, mal nach Fördermöglichkeiten für entsprechende Pilotprojekte in Alt-Quartieren zu forschen – bevor es andere Kommunen tun.