Wenden. Neubauten würden zu teuer. Deshalb sollen die Grundschulen in Wenden um- und angebaut werden. Diese Maßnahmen sind geplant.
Die Gemeinde Wenden macht ihre Schulen fit für die Zukunft. Es sollen zehn Millionen Euro in die Grundschulstandorte in Wenden, Rothemühle, Hünsborn und Gerlingen investiert werden. Dabei wird es keine Neubauten geben, sondern umfangreiche An- und Umbauten. Dies beschloss der Wendener Rat bei vier Enthaltungen.
Das beauftragte Büro „gpe Projekt“ aus Meschede hat Handlungsempfehlungen und einen groben Kostenrahmen für die Baumaßnahmen erarbeitet. Aufgrund des Rats-Beschlusses vom 3. Februar 2021, ein funktionales Schwimmbad an der Gesamtschule zu errichten, wurde in den Kostenschätzungen kein Neubau eines Schwimmbades berücksichtigt.
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Zur Unterstützung wurde ein Arbeitskreis aus Mitgliedern des Rates, der Schulleitungen und Mitarbeitern der Verwaltung gebildet. In mehreren Sitzungen hat sich die Projektgruppe mit den baulichen Voraussetzungen für „modernes Lernen“, den Grundrissen der Grundschulstandorte sowie dem zukünftigen Raumprogramm auseinandergesetzt. Grundlage der Ausarbeitung waren die Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung. Im Arbeitskreis geht man von folgenden zukünftigen Kapazitäten aus: Hünsborn zweizügig, Rothemühle zweizügig, Wenden dreizügig und Gerlingen dreizügig.
Beginn in Hünsborn
In Abstimmung mit dem Planungsbüro ist der Arbeitskreis zum Ergebnis gekommen, dass es An- und Umbauprojekte geben wird. Neubauten seien zwar die beste Lösung, doch Maßnahmen im Bestand würden ebenfalls gute Lösungen für das moderne Lernen schaffen und ausreichend Raumkapazitäten zur Verfügung stellen. „In Abwägung der ermittelten Kostenrahmen spricht sich der Arbeitskreis als in erster Linie wirtschaftlich geschuldeter Kompromiss für die Bestandsentwicklung aus“, so das Resümee.
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Einen Anbau von Differenzierungseinheiten sowie die barrierefreie Erschließung soll es laut „gpe Projekt“ an der Grundschule Hünsborn geben. Kostenschätzung: 662.500 Euro. Für die Grundschule Rothemühle ist die Schaffung von zwei Klassenräumen und Räumen für die Offene Ganztagsschule sowie eine barrierefreie Erschließung vorgesehen. Kostenschätzung: 1,6 Millionen Euro.
Kostenschätzungen
Das Büro „gpe – Projekt“ ermittelte ebenfalls Kostenschätzungen für Neubauten.Dabei ergibt sich folgendes Bild: Neubau bei einer Zweizügigkeit 8,1 Millionen Euro (Rothemühle), Neubau bei einer Dreizügigkeit 12 Millionen (Wenden) sowie Neubau bei einer Fünfzügigkeit 18,2 Millionen Euro (Verlagerung und Zusammenlegung der Standorte Wenden und Rothemühle des Grundschulverbundes Wendener Land).
Den Anbau einer Mensa, weitere Räumen für die Offene Ganztagsschule, die Schaffung von Differenzierungseinheiten sowie die barrierefreie Erschließung werden an der Grundschule Wenden empfohlen. Kostenschätzung: 5,4 Millionen Euro. Für die Grundschule Gerlingen ist ein dreigeschossiger Anbau mit Mensa, Verwaltungs-/Lehrerbereich, zwei Klassenräumen sowie die barrierefreie Erschließung vorgesehen. Kostenschätzung: 2,5 Millionen Euro.
Die Maßnahmen in Hünsborn seien eher gering und sollen den größeren Maßnahmen vorgezogen werden, so die Verwaltung. Die Reihenfolge: Hünsborn, Rothemühle, Wenden und Gerlingen.
Kritik von Ludger Wurm
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Vor fünf Jahren habe man die Schule in Ottfingen geschlossen, so Ludger Wurm (CDU) in der Ratssitzung: „Wenn man sich damals die Zahlen richtig angeguckt hätte, hätte man das sehen können. Wir haben einen Standort geschlossen und bauen an anderen Standorten wieder an. Da sind die Hausaufgaben nicht richtig gemacht worden.“ Die damaligen Zahlen blieben fragwürdig, betonte der Ratsherr aus Ottfingen, der sich der Stimme enthielt: „Das ist eine bitte Pille, die wir alle zu schlucken haben.“ Dazu meinte Bürgermeister Bernd Clemens: „Mit dem Wissen von heute hätten wir die Schule womöglich nicht geschlossen. Es gibt jetzt aber mehr Flüchtlingskinder, eine höhere Geburtenrate und einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz ab 2025.“