Albaum. Albaum bekommt ein neues Zentrum für angewandte Fischerei. 2023 ist der Baubeginn geplant. Rund 40 Millionen Euro soll der Neubau kosten.

Die Enthüllung des Baustellenschildes war am Mittwoch der symbolische Startschuss zum Neubau des „Zentrum für angewandte Fischerei, Fischökologie und Aquakultur“ in Albaum. Neben Heinrich Bottermann, Staatssekretär des NRW Umweltministeriums waren auch Dr. Thomas Delschen, vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und mit etwas Verspätung Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau-und Liegenschaftsbetriebes des Landes NRW (BLB NRW) vor Ort.

+++ Lesen Sie hier: Spendenlauf in Wenden - Kinder sammeln 49.000 Euro +++

„Das Gebäude und die Zuchtanlagen sind nicht mehr zeitgemäß“, machte Dr. Thomas Delschen deutlich, „Das Labor entspricht auch nicht mehr dem Standard. Betonteiche sind ebenfalls nicht mehr zeitgemäß.“ Man habe zuerst das Personal verjüngt und nun „kommt die neue Hardware hinzu.“ Man stelle damit die Weichen für eine nachhaltige Modelleinrichtung, „die nicht nur in der Zucht von Fischen für unser Wanderfischprogramm Standards setzt, sondern auch in der bundesweiten Aus-, Fort- und Weiterbildung.“

Regionales Holz und weitere recycelbare Baustoffe

Wie der Neubau aussehen soll, das wurde mit einem Modell veranschaulicht. „Mit dem Neubau streben wir eine Gold-Zertifizierung gemäß des Bewertungssystem nachhaltiges Bauen an“, erklärte Anke Richter, BLB Niederlassungsleiterin aus Dortmund, die kurzfristig für die verspätete Gabriele Willems einsprang. „Dabei ist die Nachhaltigkeit der Bauweise ein entscheidender Punkt.“ So soll regionales Holz und weitere recycelbare Baustoffe eingesetzt werden Die Energieversorgung soll möglichst autark geschehen. Zum Einsatz kommt dazu eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem innovativen Eisspeicher.

Mit Hilfe eines Modells wurde der zukünftige Neubau visualisiert.
Mit Hilfe eines Modells wurde der zukünftige Neubau visualisiert. © Barbara Sander-Graetz | Barbara Sander-Graetz

Die Neubauplanungen an der gleichen Stelle wie die alten Gebäude zu realisieren, sei vor allem den guten Standortbedingungen zu verdanken, erläuterte Staatssekretär Bottermann. „Der Standort Albaum ist und bleibt ein sehr guter. Allein im Kreis Olpe züchten Fischereibetriebe fast ein Drittel aller in NRW erzeugten Forellen.“ Das neue Zentrum sei daher ein wichtiger Baustein für den Artenschutz und auch für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen und regionalen Lebensmittelerzeugung. Dem stimmte auch Johannes Nüsse, Präsident des Fischereiverbandes, zu.

Die Ausschreibungen erfolgen im kommenden Sommer. Anfang 2023 ist der Baubeginn geplant. „Rund 40 Millionen Euro Kosten sind derzeit veranschlagt“, so Anke Richter. „Dazu kommt ein Risikopuffer, da man nicht abschätzen kann, wie sich die Preise entwickeln.“

Vor rund 90 Jahren in Albaum gegründet

Ursprünglich wurde das Zentrum als „Preußische Lehr- und Versuchsanstalt für Forellenzucht vor rund 90 Jahren in Albaum gegründet.

Stand anfangs der praktische Teil im Mittelpunkt, kam mit der Zeit die wissenschaftliche Grundlage der Zucht hinzu. Zu den Aufgaben kam auch der Artenschutz hinzu.

Neben den 40 Mitarbeitern gehören auch die Wasserbewohner zur Einrichtung.