Das Aus für das interkommunale Gewerbegebiet Ruttenberg in Gerlingen ist besiegelt. Es war eine denkwürdige Ratssitzung.
Es war schon eine bemerkenswerte Vorlage, die die Gemeinde Wenden auf ihrer Homepage als öffentliche Sitzungsunterlage vor der Ratssitzung eingestellt hatte. Auf den ersten Blick traute man seinen Augen kaum. Da schlägt Bürgermeister Bernd Clemens klipp und klar vor, das interkommunale Gewerbegebiet „Ruttenberg“ zu beerdigen. Aus, Schluss, vorbei.
Das Vorgehen des Bürgermeisters mutete schon recht forsch an. Dabei bestand gar keine Notwendigkeit, so in aller Öffentlichkeit vorzupreschen. Clemens hätte die Ergebnisse der Untersuchungen präsentieren und dann erst einmal die politische Diskussion abwarten können. Dann wäre er auch nicht in die prekäre Lage gekommen, seinen eigenen Beschlussvorschlag nicht mehr einfangen zu können.
Offenbar hatte der Verwaltungschef die Reaktion der IHK völlig falsch eingeschätzt. Dass von dort ein Sturm der Entrüstung kommt, war zu erwarten.
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Fakt ist, dass die Gerlinger Bevölkerung mit Industrie und Verkehr arg belastet ist – so wie kein anderer Ort in der Gemeinde Wenden. Hervorzuheben ist das konsequente Abstimmungsverhalten des Gerlinger CDU-Ratsherrn Sebastian Hüpper. Der junge Mann, der erst seit dieser Legislaturperiode für die Union neu im Rat ist, bewies Rückgrat. Und das mit offenem Visier. In öffentlicher Abstimmung stand er zu seiner Meinung und lehnte den „Ruttenberg“ ab. Hut ab!
Klar ist: Die Gemeinde Wenden gerät nun immer mehr unter Druck. Es werden dringend neue Gewerbeflächen benötigt. Man hatte alles auf die Karte „Ruttenberg“ gesetzt. Doch nach der „Landhecke“ mit Kreuztal ist nun das zweite geplante interkommunale Gewerbegebiet geplatzt. Vielleicht hätte man sich besser schon mal vorher nach Alternativen umgeschaut.