Elspe. Der Niedergang des einstigen Krankenhauses, das heute als „lost place“ in entsprechenden Internet-Foren bekannt ist, sorgt für Diskussionen.
Das alte Krankenhaus in Elspe sorgt für Emotionen. Nach der Veröffentlichung des Berichts über den seit 17 Jahren andauernden und offenbar auch nicht bald endenden „Dornröschenschlaf“ des über 100 Jahre alten Gebäudes haben im sozialen Netzwerk „Facebook“ zahlreiche Leserinnen und Leser kommentiert.
Nur noch für Halloween?
Dabei wird deutlich, dass in Elspe und Umgebung offensichtlich großes Unverständnis über den jämmerlichen Zustand des einst stolzen Bauwerks herrscht. Viele wünschen sich eine Sanierung, um das Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen, doch die Mehrheit ist der Meinung, dass der Bauzustand nur noch einen Abriss zulassen dürfte. „Geile Location für Halloween“, meint ein Facebook-Nutzer. „Es ist so traurig, dass so tolle Gebäude zerfallen“, schreibt Hildegard Echelmeyer. Christian Rössler meint: „Und dabei hat das Gebäude richtig Potenzial. Mit dem richtigen Träger könnte daraus eine sehr gute Einrichtung entstehen. Schade das sich niemand dafür findet.“ „Es hatte Potential“, so die Antwort von Michaela Wälter, die Betonung auf der Vergangenheitsform: Da inzwischen das Dach weitgehend abgedeckt und alle Fenster kaputt seien, mache wohl nur noch der Abriss Sinn. So auch die Meinung von Facebook-Nutzer Werner Linn: „Der Zug ist wohl leider abgefahren.“
+++Lesen Sie auch: Aus für Gewerbeflächen am Ruttenberg+++
Lena Lillpopp weist darauf hin, dass die Nachbarschaft zu einem Seniorenheim die wilden Pläne mancher Leserinnen und Leser in Richtung „Escape-Room“ zunichte machen dürfte. Einen interessanten Aspekt eröffnet Markus Abt: „Das Elspe-Festival hatte vor Jahren bereits bemängelt, dass im Umkreis zu wenig Hotel-Kapazitäten gibt, um für ihre Firmen-Veranstaltungen größere Gruppen unterzubringen. Warum hat sich noch kein Investor gefunden, daraus ein Hotel zu machen? Durch den IC-Anschluss in Grevenbrück wäre es auch für Geschäftsreisende interessant.“
Diebe holten Rohre und Kabel
Einige sehen Gefahrenpotenzial durch das marode Gebäude und werfen der Stadt vor, zu wenig zu tun. „Drama in mehreren Akten… der schöne Glockenturm!“ bedauert Andrea Nehls den schleichenden Niedergang des einst stolzen Bauwerks. Abdullah Akbaba schiebt das Scheitern von bereits zwei Investoren auf immense Auflagen, die diesen die Investitionen verhagelten. Andere Leser berichten von Metalldieben, die schon vor Jahren Rohre und Kabel aus dem Gebäude gerissen und damit den Niedergang beschleunigt haben. Eines ist sicher: Das Thema „altes Krankenhaus“ sorgt auch 17 Jahre nach der endgültigen Schließung für Debatten, die erst verstummen werden, wenn Bagger oder Bauleute eine Veränderung der Situation herbeiführen.