Rothemühle. In unserem Kandidaten-Check gibt Klaus Heger (AfD) Einblick in seine politischen Szene. Der Rothemühler hat unter anderem Angst ums Bargeld.
Mit seinem Fahrrad ist Klaus Heger regelmäßig unterwegs. Lieber häufiger, dafür schonender, ist sein Motto. Zwei bis drei Mal die Woche schwingt er sich auf das Rad. „Allerdings keine langen Strecken“, sagt der Bundestagskandidat der AfD für den Kreis Olpe/Märkischer Kreis. „Es soll der Gesundheit dienen.“ Die Strecke von seinem Heimatort Rothemühle bis zur Wendener Hütte, wo er sich heute mit unserer Zeitung zum Gespräch trifft, ist jedenfalls kein Problem für ihn. Und überhaupt hat Klaus Heger bereits Fahrt aufgenommen, was seine politischen Ziele betrifft.
14 Jahre in Hongkong gelebt
Klaus Heger ist 65 Jahre alt und kaufmännischer Leiter im Ruhestand. Er leitet auf Landesebene den AfD-Fachausschuss für Finanzen, Währung und Steuern. Auf Bundesebene gehört er dem Fachausschuss Wirtschaft- und Finanzpolitik an. 2017 ist er bereits für die AfD bei der Bundestagswahl angetreten. Nun versucht es der Mann aus Rothemühle erneut. Sein Schwerpunkt ist die Finanz- und Wirtschaftspolitik. Viele Jahre hat er in Hongkong gelebt. Von Ende 1982 bis Anfang 1996. Gearbeitet hat er damals für eine Kaufhausgruppe, war kaufmännischer Leiter der Asien-Zentrale. Dort hat er auch seine Frau kennengelernt, mit der er heute einen gemeinsamen Sohn hat.
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Früher war Klaus Heger in der CDU. Mit der Jungen Union hat es angefangen. So wirklich aktiv war er aber nicht, erzählt er. Der Mann aus Rothemühle spricht von „Fehlentwicklungen“, die ihn letztlich dazu bewogen hätten, eine „Alternative“ zu suchen. So ist er 2015 zur AfD gekommen. „Spätestens nach der Griechenland-Krise musste man sehen, dass der Euro nicht aufrechterhalten werden kann“, redet Klaus Heger über einen der auslösenden Momente neben dem Aussetzen der Wehrpflicht, warum er sich der AfD zugewandt hat. „Wir haben verschiedene Volkswirtschaften mit völlig unterschiedlicher Wirtschaftskraft und das künstlich am Leben zu halten, nützt keinem, schadet aber vielen.“
Heger: Der Euro ist gescheitert
Kurz: Klaus Heger will sich für einen Austritt aus dem „gescheiterten Euro“ und für die Einführung einer eigenen Währung einsetzen. Und er steht für die Erhaltung des Bargeldes. „Das ist ein ganz wichtiges Thema, das derzeit noch unterschätzt wird“, sagt Klaus Heger. Es sei zwar nicht sein Spezial-Gebiet, dennoch setze sich auch im Bereich der Energiepolitik ein. „Diese Windkraftanlagen haben eine Menge Schadenspotenzial“, sagt Klaus Heger. „Und die Energie ist dadurch auch nicht sichergestellt.“
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Wenn man das Klima wirklich schützen wolle – was laut Klaus Heger durch den Menschen ohnehin kaum machbar sei – müsse man China verbieten, „ständig neue Kraftwerke zu bauen“ und die Abholzung der tropischen Regenwälder stoppen. „Und das tun wir ja nicht“, sagt er. „Wenn wir hier das allein machen, schaden wir unserer Wettbewerbsfähigkeit international.“ Aber was ist dann die Lösung? „Ich wäre auch für Kernenergie“, sagt Klaus Heger. „Die ist billig und heute im Grunde sicherer. Wenn wir auf EU-Ebene einen gemeinsamen Sicherheits-Standard hätten, der konsequent und regelmäßig überwacht wird.“
Weiterhin sieht Klaus Heger eine Bedrohung durch die geopolitische Expansion von China. „Die kaufen sich immer näher an uns heran, geografisch gesehen“, sagt Klaus Heger und spricht von seinem persönlichen Ansatz, der in der Partei keine Mehrheit fände. „Meine Befürchtung ist, dass die irgendwann mal über ökonomische und geopolitische Aktivitäten eine Art Weltherrschaft erringen und ihre Lebensweise anderen aufdrücken können.“