Hagen. Mit einem neuen Vorstandsteam möchte der Kreisverband der Hagener Grünen in den Bundestagswahlkampf starten.
Der neugewählte Vorstand des Hagener Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen ist jetzt auch offiziell im Amt: Nach der digital erfolgten Vorstandswahl am 30. April musste zur Bestätigung noch eine Briefwahl erfolgen. Diese ist nun ausgezählt und Alexandra Gerull, Stella Höppe, Tobias Rödel, Paul Kahrau und Matthias Meisborn starten durch.
„Wir haben sozusagen einen fliegenden Wechsel gemacht“, erklärt der neue Sprecher Tobias Rödel. „Denn die Vorbereitungen für den Bundestagswahlkampf konnten ja nicht einfach wochenlang liegen bleiben.“ Dr. Janosch Dahmen, den Gesundheitsexperten der Grünen mit gutem Ergebnis wieder in den Bundestag zu bringen, ist erklärtes Ziel des neuen Vorstandsteams. „Die Pandemie hat wohl für alle sichtbar gemacht, wie wichtig ein widerstandsfähiges, solidefunktionierendes Gesundheitssystem ist und wo da die Baustellen sind“, stellt die neue Sprecherin Alexandra Gerull fest. Da sei Dahmen mit seiner beruflichen Qualifikation genau der richtige Kandidat.
Klima- und Mobilitätswende im Blick
Auf lokaler Ebene hat der neue Vorstand vor allem Klima- und Mobilitätswende, Bürgerbeteiligung, die Finanzierung kommunaler Aufgaben und die besonderen Belastungen von Familien, Kindern und Jugendlichen in und nach der Pandemie im Blick. Für Tobias Rödel ist es eine Kernfrage von Politik, wie die finanziellen Spielräume auf kommunaler Ebene erweitert werden können. Paul Kahrau, der neue Kassierer, sieht mit einer dezidiert grünen Wirtschaftspolitik die Chance, klimaneutrale und faire Produktion zum neuen Qualitätsstandard „Made in Germany“ zu machen.
Fahrradfahren, erst recht mit Kindern, sei in Hagen einfach gefährlich, musste Beisitzerin Stella Höppe schon feststellen. Und deshalb müssten endlich fahrrad- und klimafreundliche Verkehrskonzepte stadtübergreifend umgesetzt werden. Zur Erreichung dieser Ziele setze auch der neue Vorstand weiterhin auf die bewährte Kooperation mit CDU und FDP innerhalb der Allianz.
Neue Kommunikationsstrukturen
Innerparteilich liegt das Augenmerk auf Teilhabe und Zusammenarbeit. „Wir sind ordentlich gewachsen“, erklärt Beisitzer Matthias Meisborn. „Jetzt geht es darum, wie wir Grüne – neue und alte - zueinander finden und unsere Stärken zusammenbringen.“ Deshalb wird sich der neue Vorstand um eine neue Kommunikationsstruktur und neue Formate der Mitarbeit im Kreisverband bemühen. „Wir sind eine feministische Partei“, sind sich Stella Höppe und Alexandra Gerull einig. Leider sei es im Kreisverband noch nicht gelungen, genauso viele Frauen wie Männer für die Möglichkeiten der politischen Arbeit zu begeistern. Da müsse man jetzt ran. Aber auch bunter sollen die Hagener Grünen noch werden. So fordere es das Vielfaltsstatut.
Der neue Vorstand bedankte sich nach der Auszählung der Briefwahl beim scheidenden Vorstand für die geleistete Arbeit. Diesem sei es gelungen, die Hagener Grünen durch manche Turbulenzen und in den letzten 15 Monaten durch die unvorhersehbaren Schwierigkeiten des politischen Arbeitens in einer Pandemie zu lotsen und dabei noch zu wachsen. Davor ziehe sie den Hut, sagt die neue Frontfrau