Drolshagen. Heimatministerin Scharrenbach kommt vor Ostern nach Drolshagen, im Gepäck einen Förderbescheid über 890.000 Euro.

Das ist inmitten der Corona-Tristesse doch mal eine gute Nachricht: Der Heimatverein für das Drolshagener Land darf aus den Händen von Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) persönlich den Förderbescheid für sein Großprojekt „Heimathaus“ in Empfang nehmen.

Scharrenbach hat somit eine Zusage von 890.000 Euro im Gepäck. Eine Zusage, die das Millionen-Projekt bringt mitten in der Rosestadt erst Realität werden lässt.

Der Heimatverein kalkuliert zwar, immer noch über 100.000 Euro selbst aufbringen zu müssen, Vereinsvorsitzender Stefan Schlösser ist aber überzeugt, dass das zu stemmen sein werde: „Wir haben aus der Drolshagener Bürgerschaft entsprechende Zusagen.“ Auch, wenn der Anbau am Ende noch kostspieliger werden sollte, sieht Schlösser keinen Engpass in finanzieller Hinsicht auf den Verein zukommen.

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Bevor der erste Bagger in die Annostraße rollt, steht also erst einmal der Ministerbesuch auf dem Terminplan: Ina Scharrenbach hat sich für Mittwoch, 31. März, 16 Uhr, angesagt. Unter dem Titel „Heimatzeugnis“ folgt der Förderbescheid in voller Höhe dem Antrag der Drolshagener.

Stephan Schlösser zitiert aus der Homepage der Bezirksregierung: „Der Fördertopf ,Heimatzeugnisse’ ist für Projekte gedacht, mit denen in herausragender Weise lokale und regionale Geschichte sowie Traditionen aufgearbeitet und öffentlich präsentiert werden.“ Adressaten seien Vereine und Initiativen, Gemeinden und Kreisverwaltungen. Private Projekte könnten mit bis zu 90 Prozent gestützt werden, die zu fördernden Projekte müssten ein Volumen von mindestens 100.000 Euro haben.

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Rückblende: Die Idee, im Zusammenhang mit dem Heimathaus etwas Neues auf die Beine zu stellen, gibt es bereits seit Anfang des vorigen Jahrzehnts: Der Gründer des Heimatvereins, Prof. Dr. Hubertus Halbfas, trommelte gemeinsam mit dem Unternehmer Theo Hermann für ein neues Kulturzentrum, das mit Hilfe einer Bürgerstiftung realisiert werden sollte. Damalige Kostenschätzung: rund 700.000 Euro.

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Doch der Plan stieß nicht nur auf Befürworter und verschwand auch aufgrund politischen Gegenwindes wieder in der Schublade. Auch um das aktuelle Projekt gab es Kontroversen, der amtierende Vorsitzende des Heimatvereins Stephan Schlösser trat kurzfristig von seinem Amt zurück, kehrte aber kurz darauf wieder ins Amt zurück. Dann bot sich plötzlich die Möglichkeit, erhebliche Fördermittel des Landes abzurufen.

Blick nach vorn

Jetzt schaut der Verein nach vorn, sehnt den Baustart herbei. Schlösser: „Wir hoffen, im April oder Mai beginnen zu können. Die Ausschreibungen laufen.“

Ziel: Das Heimathaus als zentrales Kulturzentrum der kleinen Stadt modern und zukunftsfähig aufzustellen, größer, barrierefrei, mit behindertengerechten Sanitäreinrichtungen. Dafür soll ein Anbau entstehen, der mit dem alten Heimathaus zwar durch ein gläsernes Zwischenstück in der Art eines Wintergartens verbunden ist, aber dennoch den Charakter eines eigenständigen Gebäudes erhält. In zwei Stockwerken plus Keller- und Dachgeschoss soll vielfältig nutzbarer Raum entstehen. Allein die öffentliche Bücherei „Heinrich Bone Stube“, so schreibt der Heimatverein auf seiner Homepage, platze aus den Nähten, benötige mehr Platz. Zudem sollen Räumlichkeiten entstehen, „für die in Drolshagen ein echter Mangel herrscht“, schreibt der Heimatverein auf www.heimatverein-drolshagen.de. Gemeint ist Raum für Kultur- und Bildungsarbeit, für Chorproben, Musikunterricht, künstlerisches Arbeiten, für Tanz- und Yogagruppen oder für Theaterproben.

Architektin ist die Drolshagenerin Eva-Maria Nebeling. Der Bauantrag wurde dem Kreis am 8. Dezember 2020 übergeben.