Auf die soziale Entwicklung in Hagen angesichts des Zustroms bei der Suppenküche blickt WP-Kommentator Martin Weiske.
Die Menschen, die vor der Essensausgabe der Suppenküche sich öffentlich in der Schlange der Wartenden zur Schau stellen müssen, sind keine Schmarotzer. Hier treffen sich Menschen, die – egal ob selbstverschuldet oder nicht – im täglichen Ringen am Rande des Existenzminimums um ihr Wohlergehen kämpfen.
Dass sich die Zahl der Bedürftigen innerhalb weniger Wochen mehr als verdoppelt hat, stimmt nachdenklich. Denn die Besucherzahl in der Suppenküche ist ein Seismograph für die soziale Lage in der Stadt. Und die scheint sich aktuell akut zu verschärfen – und das nicht bloß aufgrund des Flüchtlingszustroms aus der Ukraine.
Allein schon die höchste Inflationsrate seit etwa einem halben Jahrhundert, die auch auf die Grundnahrungsmittel durchschlägt, erhöht die Not erheblich. Hier allein auf die Spendenbereitschaft der Besserbetuchten zu setzen. greift auf lange Sicht zu kurz.