Breckerfeld. Fabian Bleck aus Breckerfeld spielt für Crailsheim in der Basketball-Bundesliga. Auf Instagram erzählt er über seine Diabetes-Erkrankung.
Er erzählt, wie alles begann. Damals – vor gut 16 Jahren. Fabian, elf Jahre alt, der Mund war trocken. Er hatte Durst. Ständig, trank bis zu drei Liter Wasser am Tag. Trotzdem fühlte er sich schlapp. Er, der Junge, der sich so gerne beim Sport bewegte. Dann die Diagnose, die sein Leben veränderte: Diabetes 1.
Fabian Bleck (27), Breckerfelder, Basketball-Profi, Kapitän der Crailsheim Merlins in der Bundesliga, trägt eine Insulinpumpe. Tagsüber. Auch beim Training. Nur bei den Spielen legt er sie kurz ab. Damit sich niemand daran verletzen kann.
Erster Videobeitrag ist jetzt online
Seine ganz persönliche Geschichte erzählt Fabian Bleck jetzt in mehreren Kapiteln im Internet – auf Englisch. Teil eins steht online – auf seinem Instagram-Account „faboluse_type1“. Es ist die Geschichte des kleinen Jungen, für den sich so vieles mit einer Arzt-Diagnose so viel ändern sollte.
„Meine Mutter und meine Tante waren damals sehr beunruhigt“, blickt Fabian Bleck zurück und erzählt von seinem Großvater, der ebenfalls an Diabetes erkrankt war. „Sie haben dann selbst bei mir den Blutzucker gemessen. Das Ergebnis war ganz oben auf der Skala.“
Sofort bringen die Eltern Fabian in eine Klinik. Weitere Untersuchungen folgen. „Genau weiß ich es nicht mehr“, sagt Fabian Bleck, „aber der Blutzuckerwert muss bei mehr als 800 gelegen haben.“ Die Diagnose folgt: Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genug Insulin, Diabetes 1. Eine Krankheit, die in den folgenden Jahren zu einem ständigen Begleiter des Jungen werden soll, der es schließlich in Jugendnationalmannschaften und in den Erstliga-Kader von Phoenix Hagen schaffen soll.
Fabian Bleck, 224 Bundesliga-Spiele, Kapitän in Crailsheim Merlins, einem 32.000-Einwohner-Städtchen in Franken, zählt zu den beliebtesten Basketball-Profis des Landes. Über seine Krankheit hat er immer wieder offen gesprochen. Dass er jetzt auf seinem Instagram-Profil Videobeiträge veröffentlicht, ist der nächste Schritt.
Krankheit zieht sich durch den Alltag
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„Ich will aufklären. Und ich denke, dass es vielen Betroffenen ähnlich wie mir geht“, sagt Fabian Bleck und blickt auf die mehr als 300.000 Menschen, die an Diabetes Typ 1 leiden, „diese Krankheit begleitet mich durch den Alltag. Ich gehe schon immer offen damit um, will anderen Mut machen. Ich freue mich über einen Austausch.“
Diese Idee geht schon mit dem ersten Beitrag auf. Hunderte „liken“ sein Video auf Instagram. Einige kommen dem Aufruf von Fabian Bleck am Ende des kurzen Films nach, doch ihre Erfahrungen in den Kommentaren zu teilen. „Das zweite Video ist gerade in Arbeit“, sagt Fabian Bleck, „wie viele Beiträge ich am Ende veröffentliche – das muss ich gucken. Ich hab noch ein paar andere Dinge in Planung, die mit Diabetes zu tun haben.“ Künftig wird es dabei auch um den Profisport gehen. „Die Belastung ist hoch“, sagt Fabian Bleck, „der Blutzuckerwert sinkt. Die Insulinzugabe reduziere ich dann, nehme mehr Kohlenhydrate zu mir.“
Im Training trägt er die Insulin-Pumpe, die über einen Katheder angeschlossen ist, am Oberschenkel manchmal durchaus. „Während der Spiel nehme ich sie ab“, sagt er, „nicht weil ich Angst um das Gerät hätte. Die ist solide gebaut. Aber ich möchte nicht, dass sich ein Gegenspieler daran verletzt.“
Wichtige Rolle in Crailsheim
Gegenspieler, die rein sportlich aktuell oft das Nachsehen haben. Es läuft für die Crailsheim Merlins und für ihren Kapitän – 2 Meter groß, 96 Kilogramm schwer. Tabellenplatz zwei in der Liga, in der durch die Corona-Pandemie aber noch nicht alle Teams dieselbe Anzahl an spielen absolviert haben - zwölf Siege, nur zwei Niederlagen. Knapp 25 Minuten weist die Liga-Statistik dabei für Fabian Bleck auf dem Feld aus. Und 6,2 Punkte im Schnitt.
„Das ist ähnlich wie im letzten Jahr“, sagt Fabian Bleck, der nebenbei im Fernstudium BWL studiert. „Ich habe eine wichtige Rolle, bin Kapitän des Teams. Ich zähle vielleicht nicht zu jenen, die permanent hoch punkten. Aber ich weiß, wie ich durch schlaues Spiel meine Mitspieler in Szene setzen kann. Und ich bin bereit, auch mal die Drecksarbeit zu machen.“ Mit einer Erkrankung, die für den Breckerfelder zum Begleiter geworden ist.