Hohenlimburg. Der Kulturrat NRW fördert zwei Projekte für Kinder und Jugendliche im Werkhof: Ein Bandcamp und ein Kindermusical zu Alexander von Humboldt
Das Werkhof Kulturzentrum ist auf dem Siegertreppchen gelandet: Zwei für den Sommer geplante Projekte für Kinder und Jugendliche haben den Kulturrat NRW überzeugt und werden mit rund 15.000 Euro gefördert. Konkret handelt es sich zum einen um ein mehrtägiges Coaching-Seminar für junge Nachwuchsband, und zum anderen um ein Kindermusical namens „Der kleine Alexander von Humboldt“.
Bekannte Namen aus der Musikszene
Hinter den Projekten stecken mit Schlagzeuger Tim Husung, Sängerin Jini Meyer und Michael Grimm („Halber Liter“) bekannte Namen aus der hiesigen Musikszene. Sie eint der Wunsch, junge Leute nach den lähmenden Monaten der Corona-Pandemie wieder an Kultur und handgemachte Live-Musik heranzuführen. Ein Blick auf die Pläne für den Sommer.
Bandcamp für Nachwuchsmusiker
Immer weniger junge Bands tummeln sich auf den Bühnen im Werkhof. „Die meisten Jugendlichen spielen heute leider nicht mehr in Bands“, sagt Tim Husung, seit vielen Jahren leidenschaftlicher Musiker. Gemeinsam mit Sängerin Jini Meyer („Luxuslärm“) wuchs daher die Idee für ein Bandcamp, um der jungen Musikszene vor Ort neuen Auftrieb zu verschaffen. Angeboten werden vier Tage mit Einzelunterricht an Gesang und Instrumenten, mit Infos rund um rechtliche Grundlagen etwa zum Urheberrecht, mit einem Besuch im Tonstudio und einem Auftritt der Band im Werkhof Kulturzentrum.
„Das Angebot soll aber auch nachhaltig sein“, sagt Jini Meyer. So wolle man es nicht bei den vier Tagen Coaching belassen, sondern die Band danach weiter begleiten. Unterstützung bekommt das Projekt auch von weiteren Musikern aus dem Umfeld, wie Michael „Ele“ Koch von der Lennebrothers Band.
Bewerbungsvideos per Email
Das Bandcamp richtet sich an Jugendliche zwischen 15 und 26 Jahren. Interessierte Bands können sich mit einem kleinen Videoclip von zwei Minuten, in dem sie sich vorstellen, für das Bandcamp bewerben. Die Bewerbungs-Clips nimmt der Werkhof bis zum 1. Juni über die Email info@werkhof-kulturzentrum.de entgegen.
Kindermusical zu Naturforscher
Ebenfalls gefördert wird das Projekt Kindermusical von Musiker Michael Grimm. Er will die Abenteuer des Naturforschers Alexander von Humboldt als Musical kindgerecht auf die Bühne bringen. Dazu gehören mehrere Lieder zum Mitsingen und begleitend Kinderbücher mit Bildern zum Ausmalen.
Die Botschaft des Stücks: „Alles ist mit allem verbunden“ – frei nach der Sicht des Naturforschers Alexander von Humboldt, wie er sie vor mehr als 200 Jahren formulierte. Ein zeitloses Motto, was heute mit Blick auf Fragen rund um Artenvielfalt, Ressourcenschutz und Klimawandel neu auflebt. Das Musical richtet sich an Kinder zwischen 3 und 12 Jahren.
Weitere Kinderdarsteller gesucht
Die Hauptrolle des Stücks, der kleine Alexander von Humboldt, wird gespielt von Eliah Conrad. „Wir suchen aber noch weitere Darsteller“, hofft Grimm auf Bewerbungen von interessierten Kindern. Die Proben für das Musical sollen im Sommer im Werkhof anlaufen, die Premiere ist im November diesen Jahres – ebenfalls im Werkhof – geplant.
Das Musical wird in zwei Versionen produziert, als Kindermusical für Schulen und als Familienmusical. Letzteres soll nächstes Jahr auf Tournee gehen, sagt Grimm. Unterstützt wird das Projekt von Dorothée von Humboldt, Nachfahrin des Naturforschers, ebenso wie der Humboldt-Stiftung.
Zuschüsse von Sponsoren
Um das Bandcamp und das Kindermusical zu finanzieren, kommen zu den 15.000 Euro Fördermitteln des Kulturrates auch Eigenmittel des Werkhofes und Zuschüsse von Sponsoren hinzu. So beschloss die Bezirksvertretung Hohenlimburg, die Projekte mit 3.000 Euro zu bezuschussen – dem Höchstbeitrag, den die Bezirksvertreter gewähren und den etwa auch die Schloss-Spiele Hohenlimburg alljährlich bekommen. „Diese Projekte haben soziale Elemente und ein riesiges kulturelles Potenzial“, sagt Michael Glod (CDU). „Das ist ein Leuchtturmprojekt für Hohenlimburg mit überregionaler Strahlkraft.“
Eingebunden in „Ferromone-Festival“
Eingesetzt für die Projekte haben sich auch Heike Thomese-Osthoff, Regionale Südwestfalen in Altena, sowie der Verein „WasserEisenLand“, der die Industriekultur im Märkischen Kreis im Blick hat. Die Projekte im Werkhof sollen in das diesjährige „Ferromone-Festival“ eingebunden werden, das in der zweiten Jahreshälfte Industriedenkmäler vor Ort mit Konzerten, Theater und Co. in Szene setzt.