Ostentrop/Schönholthausen. RW Ostentrop-Schönholthausen profitiert von einer satten Förderung. Nun steht dem geplanten Bau eines Breitensportzentrums nichts mehr im Wege:
Daniel Nöcke suchte nach den passenden Worten, die er vor lauter Freude kaum fand: „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen“, sagte das Vorstandsmitglied von RW Ostentrop-Schönholthausen schließlich und schob nach: „Die Freude im Verein ist riesig. Auf diesen Tag haben wir jahrelang mit der Gemeinde hingearbeitet.“ Grund seiner Freude sind die 1,3 Millionen Euro, die das Land für den Bau eines neuen Breitensportzentrums, als Ersatz für das marode Sportlerheim, nach Ostentrop-Schönholthausen überweist.
Die Nachricht aus dem Heimatministerium erreichte das Rathaus am Donnerstagmorgen und sorgte auch dort für große Freude. „Das ist ein Sechser im Lotto und für den Verein eine richtig tolle Geschichte“, betonte Bürgermeister Achim Henkel (CDU) im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Geld fließt aus dem Städtebauförderprogramm des Landes, genauer gesagt aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“.
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Die Förderquote beträgt 90 Prozent und damit 1,3 Mio. Euro, so dass Gemeinde und Verein die restlichen rund 150.000 Euro (10 Prozent) für das 1,45 Mio. Euro teure Gesamtprojekt aufbringen müssen. Politik und Verwaltung hatten die Voraussetzungen dafür im Herbst vergangenen Jahres aber schon geschaffen. Mini-Wermutstropfen: Wäre der Förderantrag schon 2020 bewilligt worden, hätte das Land die gesamten Baukosten übernommen.
Bausubstanz total marode
Das aktuelle Sportlerheim, das sich im Besitz der Gemeinde befindet, weist einen erheblichen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf auf und lässt im Grunde keine Alternative zum Neubau zu. „Im Grunde ist die Bausubstanz total marode und wir haben viel zu wenig Platz für Umkleidekabinen“, klärt Geschäftsführer Harald Pohl auf, der die Planungen seit Jahren begleitet. Denn die Sportler aus Ostentrop und Schönholthausen sind durchaus leidgeprüft, versuchen sie schon seit dem Jahr 2016 mit Hilfe von verschiedenen Förderprogrammen an das dringend benötigte Geld zu kommen. Bis Donnerstag erfolglos.
„Deswegen sind wir überwältigt, dass es endlich geklappt hat. Wir haben in den vergangenen Wochen zwar positive Signale erhalten, aber wir waren noch zurückhaltend, weil wir es mittlerweile gewohnt sind zu scheitern. Zumal der Fördertopf mal wieder überzogen war mit Anträgen aus dem ganzen Land.“ Doch dieses Mal scheiterten sie mit ihrem Antrag nicht. Wenn das alte Vereinshaus abgerissen ist, wird ein Zentrum errichtet, das ein „überörtliches Sportangeboten für alle Altersklassen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen“ anbietet.
Alle Abteilungen sollen profitieren
Pohl: „Unser Sportangebot soll entsprechend ausgeweitet werden, vor allem im Bereich der Gymnastik. Der barrierefreie Neubau mit behindertengerechten Sanitäranlagen und einer kleinen Sporthalle bietet hierfür ideale Voraussetzungen.“ Profiteure sind also nicht nur die Herren- und Damenfußballer, sondern auch die Garde- und Showtänzer, Tischtennisspieler und die Sportler aus der Gymnastikabteilung.
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Vielleicht sind diese künftigen Nutzungsmöglichkeiten auch ein Grund dafür, dass der Verein jetzt den Zuschlag erhalten hat. Denn laut Förderrichtlinie des „Investitionspakts Sportstätten“ sind vor allem jene Bauprojekte förderfähig, die besonders vielen Menschen einen Zugang zur sportlichen Betätigung ermöglichen“ – genau das ist der wesentliche Ansatz in Ostentrop-Schönholthausen. Besonders erfreulich für die Tänzer und Turner: In das neue Gebäude wird eine kleine Turnhalle integriert und es entstehen mehr Umkleidekabinen, dafür wird das Vereinsheim etwas kleiner.
Nicht mehr nur Fußball
1927 als Fußballverein gegründet, hat der Sportverein RW Ostentrop-Schönholthausen die Entwicklungen des Breitensports aufgenommen und den Verein nach und nach um weitere Abteilungen erweitert.
Ebenso erfreulich: Weil alle wesentlichen Unterlagen, inklusive Baugenehmigung, bereits vorliegen, kann mit Abriss und Neubau zeitnah begonnen werden. Und spätestens beim Spatenstich wird auch Daniel Nöcke wieder die passenden Worte gefunden haben.