Kreis Olpe. Angebot der IHK Siegen/Olpe richtet sich an junge Menschen und Ausbilder. Es geht u.a. um Überforderung, Drogen und psychische Erkrankungen:

Überforderung in der Ausbildung, Konflikte im Betrieb oder im privaten Umfeld, Drogenkonsum oder psychische Erkrankungen: Die Belastungssituationen für Auszubildende sind vielschichtig. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie nimmt der seelische Stress eher zu und sorgt für Probleme in der Ausbildung.

Ansprechpartner bei IHK und die Soulworkerin

Kaufmännische Ausbildungsberaterin Manuela Stahl bei der IHK, 02761 9445-13, manuela.stahl@siegen.ihk.de Gewerblich-technische Ausbildungsberater bei der IHK: Dagmar Gierse, 0271 3302-204, dagmar.gierse@siegen.ihk.de; Burhan Demir, 0271 3302-203, burhan.demir@siegen.ihk.deSoulworker Attendorn, Katrin Arens, 02722 5408345, soulworker@katrin-arens.de

Mit einem neuen Angebot bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Siegen und Olpe den Ausbildungsbetrieben, Ausbildern und Auszubildenden die Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert beraten und helfen zu lassen. „Wir möchten den Auszubildenden den Druck nehmen und ihnen ein offenes, anonymes Hilfsangebot machen. Damit wollen wir ihnen auch in schwierigen Situationen eine erfolgreiche Ausbildung ermöglichen“, umreißt Christian F. Kocherscheidt, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der IHK Siegen und IHK-Vizepräsident, das Projekt. Die Kosten für die professionelle Unterstützung übernimmt die IHK Siegen für ihre Mitgliedsbetriebe und deren Auszubildende.

Vertrauen ist die Basis

Burhan Demir, Ideengeber und Ausbildungsberater bei der IHK, erläutert das Vorgehen: „Auszubildende und auch Ausbilder können sich direkt bei den Partnern der IHK Siegen anonym melden und Gesprächstermine vereinbaren. Die Fachkräfte bei unseren Projektpartnern bieten Unterstützung als erste Anlaufstelle und können bei Bedarf auch tiefergehende Hilfe anbieten.“ So können die individuellen Schwierigkeiten, die einem Ausbildungserfolg manchmal eher entgegenstehen als die fachlichen Inhalte, frühzeitig angepackt werden.

Projektpartner sind „Lösungsraum Siegen“ und „Soulworker – Katrin Arens“ in Attendorn. Die Jugendlichen und auch deren Ausbilder können diese direkt kontaktieren, weder die IHK noch der Ausbildungsbetrieb erfahren etwas über den Kontakt, die Problemlagen oder den Inhalt der Gespräche. „Mit dem Vertrauen in das Hilfesystem steht und fällt der Erfolg des Projekts“, betont Demir. Die möglichen Themen sind vielfältig: Umgang mit Belastungssituationen wie Trauer oder Konflikten, aber auch Hilfestellung bei häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt oder Grenzüberschreitungen.

Wenn man die Schule „schwänzt“

Es kann um „Schwänzen“ in Schule und Ausbildung gehen, um persönliche Streitigkeiten innerhalb des Betriebs, um Drogen- oder Alkoholmissbrauch, Spielsucht oder Einsamkeit – im Prinzip können alle persönlichen Themen, die die Ausbildung beeinflussen, die aber außerhalb des Kompetenzbereichs der Ausbilder liegen, angesprochen werden. Die Ansprechpartner bei „Lösungsraum Siegen“ und „Soulworker“ arbeiten lösungsorientiert und wertschätzend mit den Jugendlichen daran, die eigene Situation zu verbessern und zu stabilisieren. Ist dies im Rahmen des Projekts nicht möglich, zum Beispiel bei suizidalen Gedanken oder psychischen Erkrankungen, greifen sie in Absprache mit den Auszubildenden auf professionelle Hilfestrukturen zurück und ermöglichen auch dort schnelle Hilfe.

Die IHK belässt es nicht bei der Beratung der Auszubildenden: Auch die Ausbilder können sich im Rahmen von Webinaren schulen zulassen. So lernen sie, im Ausbildungsalltag Probleme dieser Art zu erkennen und ggf. erste Schritte einzuleiten. Die Ausbildungsberater der IHK Siegen/Olpe begleiten das Projekt, sie stehen bei Bedarf und nach Wunsch von Betrieb und Azubi für gemeinsame Gesprächstermine zur Verfügung.