Menden. Auf Hof Scheffer in Menden sorgen zwei junge Frauen für frischen Wind. Ihre Spezialgebiete: landwirtschaftliches Know-How und Floristik.

Auf Hof Scheffer verstärken zwei junge Frauen das Team. Die 22-jährige Saskia Arndt absolviert dort seit Anfang August ihr Gesellenjahr, hilft im Markt, hinter der Fleischtheke, im Kuhstall und auch auf dem Feld. Überall da, wo eben Arbeit anfällt, erklärt Chefin Ursula Scheffer und lacht. Im Blumenmarkt sorgt die 36-jährige Nikole Frau für frischen Wind. Die gelernte Floristin leitet nebenbei noch einen eigenen Online-Shop für Trockenblumen. Bei der Frage, was die Frauen so toll an der Arbeit auf dem Mendener Hof finden, haben beide direkt eine Antwort: den regionalen Aspekt.

Insbesondere Nikole Frau findet die Nachhaltigkeit und Regionalität enorm wichtig. Denn sie war jahrelang in einem Blumengeschäft tätig. Dort kamen die meisten Blumen von Übersee, dass man diese zuvor selbst vom Feld pflücken musste, das gab es nicht. Umso mehr genießt sie es, sich auf dem Hof Scheffer nicht nur um das Binden der Sträuße zu kümmern, sondern eben auch um die gesamte Pflege. Dazu gehört auch das Unkrautjäten, sagt sie und lacht. Zudem hat sich die 36-Jährige im vergangenen Jahr selbstständig gemacht – und das Geschäft leitet sie auch weiterhin. Mit einem Online-Shop für Trockenblumen hat sie sich bereits einen Namen gemacht und so ist auch Ursula Scheffer auf die gelernte Floristin aufmerksam geworden. „Ich habe sie auf Instagram entdeckt“, erzählt Ursula Scheffer und erwähnt nebenbei lachend, wie stolz ihre Kinder auf sie sind, dass sie sich mittlerweile so gut in den sozialen Medien auskennt. „Da dachte ich, ich schreibe Nikole einfach mal an“, berichtet die Hof-Inhaberin weiter. So entstand der erste Kontakt. Dann ging alles eigentlich relativ schnell. Nikole Frau war direkt begeistert, kommt seit August zwei bis drei Mal in der Woche auf den Hof, um ihre Arbeit zu verrichten. „Es ist quasi vom Samen bis zur Blüte“, sagt sie. Es geht nicht nur um den reinen Verkauf, sondern vielmehr um die Vielfalt, die die Arbeit auf einem regionalen Hof bietet. „Mein Antrieb ist eigentlich, dass ich zeigen möchte, dass man auch mit heimischen Sachen Schönes machen kann.“ Das Geschäft der Trockenblumen umfasst auch ausschließlich regionale Blumen und läuft durchaus gut. Daher möchte Nikole Frau ab kommenden Herbst und Winter auch Trockenblumen, -sträuße und zu Weihnachten -kränze dort verkaufen.

Fleißige Gesellin mit Plänen

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Saskia Arndt hingegen hat mit den Blumensträußen eher wenig zu tun. Die 22-Jährige hat ihre landwirtschaftliche Ausbildung zuletzt abgeschlossen und im August nun ihr Gesellenjahr auf Hof Scheffer begonnen. „Wir können Saskia gut gebrauchen“, schwärmt Ursula Scheffer von ihrer jungen Mitarbeiterin. Saskia Arndt ist mit der Landwirtschaft groß geworden. Ihre Familie hat ebenfalls einen eigenen Betrieb, daher war für die 22-Jährige auch schnell klar, dass es für sie beruflich in diese Richtung gehen soll. Was sie am Hof Scheffer besonders schätzt? Vor allem den Kontakt zum Endverbraucher sowie die Regionalität. Denn in ihrer zuvor absolvierten Ausbildung hat die Mendenerin alle Haltungsformen kennengelernt, von Bio- über Massen- und Freilandhaltung. „Ich finde es interessant, was letztendlich die Qualität des Fleisches ausmacht. Da merkt man auch, dass die Leute bereit sind, mehr zu zahlen, wenn sie wissen, woher das Fleisch kommt.“ Wir treffen Saskia Arndt zum Gespräch hinter der Fleischtheke, fleißig wiegt sie gerade Mettwürstchen. Doch das ist lange nicht das einzige, was zu ihrem derzeitigen Job gehört: „Es ist eigentlich alles“, sagt sie. Ursula Scheffer ergänzt: „Sie hilft auch meinem Mann im Kuhstall oder muss regelmäßig ins Gewächshaus.“ Und eben auch der Verkauf im Hofladen zählt zu den Aufgaben der 22-Jährigen. Nach dem Gesellenjahr möchte Saskia Arndt den staatlich geprüften Landwirt machen. „Entweder in Meschede oder in Münster“, berichtet sie. Was danach auf sie zukommt, weiß sie derzeit noch nicht. Doch Ursula Scheffer freut sich über den Neuzuwachs und betont stolz: „Es ist doch super, wenn man so jung schon einen Plan für die nächsten drei Jahre hat.“

Kundenzuwachs durch Corona

Heinz-Josef und Ursula Scheffer freuen sich nicht nur über die beiden jungen Frauen, sondern können Verstärkung auch gut gebrauchen. Denn seit der Corona-Pandemie kommen deutlich mehr Kunden auf den Hof an der Provinzialstraße in der Hönnestadt. „Seit Beginn des Lockdowns war jeder gezwungen, selbst zu kochen. Und da haben viele gemerkt, dass es einen Unterschied macht, wo man einkauft.“ Dabei gehe es nicht nur um Fleisch. Seither habe auch der Verkauf von Kartoffeln, Gemüse und Eiern enorm zugenommen. „Es hat sich alles gut entwickelt“, fasst die Ehefrau von Heinz Scheffer die vergangene Zeit zusammen.

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