Breckerfeld. Seit mehr als einem Jahr finden im Heimatmuseum Breckerfeld keine Veranstaltungen mehr statt. Dafür haben Handwerker das Haus besucht.
Wann wieder Kulturveranstaltungen im Breckerfelder Heimatmuseum stattfinden können, ist derzeit noch ungewiss. Klar hingegen ist aber, dass Lesungen, Konzerte und Vorträge dann in ganz neu gestalteten Räumen über die Bühne gehen werden. Es hat sich in den vergangenen Wochen einiges im Heimatmuseum verändert.
Als am 29. Februar 2020 die Formation „Among Friends“ das Publikum im Heimatmuseum Breckerfeld mit Irish-Folk-Klängen verwöhnte, hatte wohl kaum jemand unter den Gästen geglaubt, dass der Konzertabend die vorerst letzte Veranstaltung für lange Zeit in den geschichtsträchtigen Räumen des Hauses an der Museumsgasse 3 sein würde. 14 Tage später fuhr Deutschland runter, der Lockdown aufgrund des Corona-Pandemiegeschehens kam – und bis heute ruht der Veranstaltungsbetrieb.
21 Termine müssen gestrichen werden
„Bis zum ersten Lockdown waren gerade einmal vier bis fünf Veranstaltungen des Jahresprogramms 2020 gelaufen, 21 weitere Abendprogramme und andere Termine mussten gestrichen werden“, erklärt Johannes Dennda, 1. Vorsitzender des Museumsvereins Breckerfeld.
Das bedeute aber laut Dennda nicht, dass all jene Veranstaltungen, die das Programm der Kulturschmiede ausmachten, komplett verworfen worden wären: „Sobald es irgendwie möglich ist, den Programmbetrieb wieder aufzunehmen, werden natürlich alle Veranstaltungen nachgeholt, die wir 2020 anbieten wollten.“
Hoffnung auf Stück weit Normalität
Konkrete Planungen, wie es weitergehen wird, will man ab September angehen. „Die Hoffnungen ruhen darauf, dass Ende 2021 ein Stück weit die Normalität wieder einkehren könnte. Auch wenn wir aufgrund von Abstandsregelungen und unter Auflagen zum Beispiel nur 15 oder 20 Leute reinlassen dürften, dann würden wir das eben machen“, sagt Dennda.
Besonders die Breckerfelder, die regelmäßig zu den Veranstaltungsreihen gekommen wären, würden die Formate vermissen. In den vergangenen 13 Monaten waren die Türen zum Heimatmuseum allerdings nicht durchweg verschlossen. Weil aufgrund der Corona-Regeln Trauungen im Breckerfelder Rathaus schon eine ganze Zeit lang nicht durchführbar sind, werden seither Eheschließungen ausschließlich in den Räumen der alten Schmiede durchgeführt – natürlich unter strengen Auflagen. Dennoch: „So viele Trauungen hatten wir im Heimatmuseum noch nie. 2020 waren es weit über 30“, sagt Museumsleiterin Nina Schülken.
Neue Vitrinen im Ausstellungsbereich
In den vergangenen Wochen waren es allerdings weniger Hochzeitspaare, als denn viel mehr Handwerker, die im Heimatmuseum ein- und ausgegangen sind. Im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme hat die alte Schmiede nämlich einen neuen Bodenbelag bekommen. „Der alte Filzteppich war nicht mehr schön, deswegen musste endlich ein neuer Bodenbelag her“, sagt Johannes Dennda. Gut 10.000 Euro habe der neue Boden gekostet, der gerade frisch verlegt worden ist.
Die Aufwertung der Räume sei aber damit noch nicht abgeschlossen. In den kommenden Wochen sollen außerdem noch die bisherigen Vitrinen im Ausstellungsbereich weichen, gegen neue ausgetauscht werden. „Wann die neuen Vitrinen kommen, können wir noch nicht sagen, wir müssen erst einmal abwarten, bis wir den Förderbescheid über die Mittel dafür haben. Das könnte noch ein wenig dauern“, erklärt Dennda. Finanziell stehe das Heimatmuseum aber trotz Corona und Veranstaltungsverbot auf der sicheren Seite. Neben dem Förderverein sichern Kommune, Sparkassenstiftung und Förderungen des Bundes den Fortbestand.