Hohenlimburg. Der Hohenlimburger Schwimmverein unterstützt den Vorschlag der Stadt, das ganzjährige Schwimmen im Freibad Henkhausen zu ermöglichen

Der Hohenlimburger Schwimmverein (HSV) unterstützt den Vorschlag der Stadt, das Richard-Römer-Lennebad abzureißen und stattdessen eine Traglufthalle über dem Freibad Henkhausen zu realisieren. Damit stünde das Freibad ganzjährig für den Schwimmbetrieb von Schulen und Vereinen zur Verfügung.

„Ich kann die Kritiker der Vorlage verstehen“, sagt Karsten Menzel, Vorsitzender des HSV und Mitglied im Förderverein Richard-Römer-Lennebad. „Aber man muss versuchen, die Themen Lennebad und Henkhausen zu trennen – sofern das überhaupt möglich ist.“

Zentral für den Vorstand des HSV bliebe die Frage, wie der Verein, das Freibad und damit auch ein wichtiger Teil des Schwimmbetriebs in Hohenlimburg langfristig erhalten bleiben können.

Ehrenamtlich betrieben

Seit Jahren sorgen Mitglieder des Hohenlimburger Schwimmvereins mit Herzblut und ehrenamtlichem Engagement dafür, dass in den Sommermonaten ein Freibad im Bezirk zum Schwimmen einlädt. Sollte sich der Vorstoß der Verwaltung im Rat durchsetzen, könnte das Schwimmen in Henkhausen über die warmen Sommermonate hinaus möglich werden. Eine Traglufthalle soll über das Becken gespannt werden, um in den kühlen Monaten den Schwimmbetrieb zu ermöglichen. Einen Schwimmbetrieb, der in Henkhausen seit Jahren unter Druck steht. „Wir sprechen gerade viel über das marode Lennebad. Leider haben wir diese Situation aber auch in Henkhausen“, sagt Menzel.

Betonbecken mehr als 80 Jahre alt

So sei das Betonbecken im Freibad mehr als 80 Jahre alt und verliere immer wieder Wasser. Nicht zuletzt deshalb hat der Verein vor ein paar Jahren intensiv darüber nachgedacht, in ein neues Edelstahlbecken zu investieren. „Doch die Kosten sind für uns nicht zu stemmen.“ Eine Prüfung im Jahr 2019 habe dem Vorstand gezeigt: Selbst mit möglichen Fördermitteln des Landes blieb ein Eigenanteil, den man nicht hätte leisten können. So altert das Becken vor sich hin und kann jedes Jahr aufs Neue wie eine tickende Zeitbombe die Schwimmsaison und das Freibad ins Wanken bringen, ganz ohne Pandemie und Spardiktat.

„Ein neues Becken sehen wir als einzige Möglichkeit, um den Schwimmsport in Henkhausen langfristig zu erhalten.“

Bis Ende dieses Jahres muss der Schwimmverein den neuen Pachtvertrag für das Gelände in Henkhausen unterzeichnen. Mit einer Unterschrift sind die kommenden 30 Jahre gesichert. „Ehrlicherweise haben wir bis dato aber noch keine Entscheidung getroffen“, sagt Menzel. Es fehle an Planungssicherheit.

Perspektive für Verein und Freibad

Vor diesem Hintergrund bringt der Vorstoß aus der Verwaltung nun eine Perspektive, die der Vorstand des Schwimmvereins begrüßt. „Es ist wahrscheinlicher, dass wir mit dieser Vorlage im Hinterkopf den Pachtvertrag verlängern, als ohne – vorausgesetzt, die offenen Fragen sind geklärt.“

Bewusst sei man sich über den erheblichen Mehraufwand, den ein ganzjähriger Schwimmbetrieb in Henkhausen für den Verein bedeutet. Dieser ist bereits jetzt mit dem Betrieb des Bades in den Sommermonaten gut ausgelastet. Deshalb müsse genau abgewägt werden, wie im Fall der Fälle überhaupt ganzjähriges Schwimmen in Henkhausen ausgestaltet werden kann. Die Verantwortung gegenüber Vereinsmitgliedern, Schulen und Vereinen wiege schwer. „Sollte sich die Vorlage der Verwaltung durchsetzen, wird uns das als Verein an unsere Grenzen bringen. Aber dessen sind wir uns bewusst.“