Hohenlimburg. Enervie sucht langfristig einen neuen Standort für die Trafostation am Brucker Platz. Hier der Stand der Überlegungen:

Der Netzbetreiber Enervie aus Hagen sucht nach einem neuen Standort für die Trafostation am Brucker Platz in der Innenstadt. Wie Enervie auf Anfrage mitteilt, müsse das Umspannwerk, das direkt zwischen Lennedamm und Fußgängerzone liegt, langfristig erneuert werden. Ein Umbau in dem bestehenden Gebäudes sei schwer realisierbar, so Andreas Köster, Sprecher Enervie. „Wir suchen nach einem besseren Standort als in der Stadtmitte“, so Köster. Derzeit prüfe man verschiedene Standorte in der Umgebung und stehe dabei auch mit mehreren ansässigen Unternehmen im Kontakt, um eventuell in der Nähe von Firmengeländen und Produktionsstätten die künftige Trafostation errichten zu können. Konkrete Namen von Unternehmen wolle man nicht nennen. Generell gebe es auch noch keinen konkreten Termin, wann die Trafostation auf dem Brucker Platz abgebaut werden solle. „Das Umspannwerk dort ist voll funktionsfähig, daher haben wir keinen Druck, eine schnelle Entscheidung treffen zu müssen“, so Köster.

Durch die Lage der Station gestaltet sich der Austausch eines Trafos ausgesprochen komplex.
Durch die Lage der Station gestaltet sich der Austausch eines Trafos ausgesprochen komplex. © Grote | Sebastian Grote

„Gleichwohl möchten wir aber bald Planungssicherheit haben.“ Sollte der neue Standort feststehen, müsse dort dann erst eine neue Station geplant, gebaut und angebunden werden, bevor die bisherige Trafostation am Brucker Platz außer Betrieb genommen werden kann. Und erst dann könne man sich Gedanken um eine Nachnutzung der freiwerdenden Fläche machen.

Diese bietet sich nicht zuletzt wegen ihrer Lage zwischen Fußgängerzone und Lenne langfristig für verschiedene Zwecke an, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Doch so interessant der Standort der Trafostation für Freizeit und Stadtentwicklung ist, so schwierig ist sie für den Netzbetreiber, gerade mit Blick auf Wartungsarbeiten.

Defekt an Erdkabel

Vor vier Wochen hatte ein Defekt an einem 10.000-Volt-Erdkabel, dass vom Stellwerk der Deutschen Bahn bis zum Umspannwerk am Brucker Platz führt, für einen Stromausfall gesorgt. Eine halbe Stunde legte der Defekt neben dem Verwaltungsgebäude von Thyssenkrupp auch die Supermärkte am Bahnhof von Rewe und Aldi lahm. Danach lief der Strom wieder.

Wie schwierig, das zeigte etwa der 2. Mai 2008. Damals schob sich ein Tieflader zentimeterweise um die Hausecke an der Lennepromenade. Geladen war der alte Transformator des Umspannwerks aus den 1950er-Jahren, schwerer als 60 Autos. Um das alte Bauteil zu tauschen, wurde der Trafo vom Lenneufer zum Rathaus Hohenlimburg gebracht. Dort erfolgte der „Umtausch“ mit Hilfe eines Lastenkrans. Das neue Aggregat wurde danach durch die enge Straßenschlucht an den Brucker Platz gebracht und das alte Aggregat entsorgt – die größte Umtauschaktion seit Jahrzehnten. Ein Aufwand, der an einem besser erreichbaren Standort einfacher werden soll.