Kirchhundem. Der Regionalplan weist in Kirchhundem viel Potenzialfläche für Windkraft aus. Für die CDU kommen nur zwei Zonen infrage. Wo die Gebiete liegen.
Die CDU bekennt sich zum Ausbau der Windkraft in Kirchhundem. Die riesigen Potenzialflächen, die im Regionalplan ausgewiesen sind, gehen der Ratsfraktion aber deutlich zu weit. Daher plädiert sie dafür, neben der bestehenden Vorrangzone bei Rahrbach nur noch ein weiteres Gebiet auszuweisen: Im Raum Heinsberg könnten – ganz in der Nähe zum bestehenden Windpark kurz hinter der Stadtgrenze zu Hilchenbach – weitere Windräder entstehen.
„Wir benötigen auch in der Gemeinde Kirchhundem konkrete Ziele und Maßnahmen, wie wir die Nutzung regenerativer Energien vorantreiben können. Es reicht nicht mehr aus, sich darauf zu beschränken, darzulegen, wo etwas nicht geht. Wir müssen vielmehr konkret darstellen, was wir wo in welchem Umfang machen möchten“, wird Fraktionsvorsitzender Michael Färber in einer Pressemitteilung zitiert.
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Nach Berechnungen der Verwaltung kämen grundsätzlich etwa 4300 Hektar, fast 30 Prozent der Gemeindeflächen, für Windkraft infrage. Auf rund einem Zehntel dieser Potenzialflächen müssten Vorrangzonen ausgewiesen werden, um das Ziel, der Windenergie „substanziell Raum zu verschaffen“, zu erreichen. Diese Zonen, so argumentiert die CDU, müsste die Politik festlegen, bevor Projektgesellschaften auf dem Gerichtsweg Tatsachen schaffen. „Wir können und dürfen nicht den Planungsprozess einstellen und somit das Heft des Handelns in die Hände der Projektierer geben“, sagt Michael Färber. „Wir müssen vielmehr über den Flächennutzungsplan eine räumliche Steuerung vornehmen. Wir haben hier unseres Erachtens gar keine Wahl, wenn wir der ansonsten drohenden Verspargelung der Landschaft entgegentreten wollen.“
Windkraft von Denkmälern fernhalten
Nachdem bereits die Gemeindeverwaltung weiche Tabukriterien angelegt hatte, um die potenziellen Windkraftzonen einzugrenzen, verständigte sich die CDU-Fraktion auf weitere Tabuzonen: Die Denkmäler Hohe Bracht, Rhein-Weser-Turm und Kohlhagen sollten von Windkraft freigehalten werden. Eine Vorrangzone sollte mindestens eine Fläche 30 Hektar einnehmen. Und die Vorrangflächen sollten in der Nähe schon vorhandener Windenergieanlagen liegen. Darüber hinaus sollten die drohenden „Umzingelungen“ der Ortschaften Heinsberg, Rahrbach, Welschen Ennest und Benolpe verhindert werden.
Aus diesen Überlegungen heraus legte sich die CDU neben der bestehenden Zone bei Rahrbach schließlich zusätzlich auf die Fläche bei Heinsberg fest, so dass die vorgeschriebenen 430 Hektar übertroffen würden. „Die von uns favorisierten Flächen weisen zudem eine Entfernung zur Wohnbausiedlung von deutlich mehr als 1000 Metern aus. Damit tragen wir auch der von uns immer wieder erhobenen Forderung Rechnung, dass der Schutz des Menschen Vorrang haben muss vor dem Artenschutz“, führt der Fraktionsvorsitzende aus.
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Zusätzlich zur Windkraft solle zudem auch die Solarenergie in Kirchhundem deutlich ausgebaut werden. „Insbesondere die Dachflächen der gemeindeeigenen Gebäude stellen ein Potenzial für die Nutzung der Solarenergie dar“, erklärt die CDU-Fraktion. Die Verwaltung solle geeignete Flächen ermitteln und zusätzlich prüfen, ob Photovoltaikanlagen auf bestimmten Kalamitätsflächen des Gemeindewaldes aufgebaut werden könnten.
Anreize für mehr Solarenergie
Daneben möchte die CDU-Fraktion auch Anreize schaffen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern. Ein über drei Jahre laufendes Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von 25.000 Euro soll in den Haushalt eingestellt werden.
Einen ähnlichen Antrag bringen auch die Grünen in die Haushaltsberatungen ein. Allerdings fordern sie für ein solches Förderprogramm Mittel von 100.000 Euro für ein Jahr. Zur Begründung schreibt Fraktionschef Mike Warnecke: „Beim Kampf gegen den Klimawandel darf auch die Gemeinde Kirchhundem keine Zeit verlieren. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bedrohlich sichtbar.“ In Nachbarkommunen würden ähnliche Förderprogramme von der Bevölkerung gut angenommen.