Hagen. Wut. Entsetzen. Fassungslosigkeit: Viele Hagener zeigen sich erschüttert über den geplanten Anschlag auf die Synagoge.
Der geplante Anschlag auf die Synagoge in Hagen macht Hagen fassungslos. Wütend. Entsetzt. Das wird in vielen Gesprächen deutlich, die die Stadtredaktion geführt hat. Und in Stellungnahmen, die die Redaktion in den vergangenen zwei Tagen erreicht haben. Ein Einblick in das, was einige Hagener dieser Tage bewegt.
Oberbürgermeister Erik O. Schulz: „In diesen schwierigen Stunden sind wir in Gedanken zu allererst bei den Menschen jüdischen Glaubens und den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Hagen. Die uneingeschränkte Solidarität der Hagenerinnen und Hagener mit ihnen allen habe ich bereits am späten Mittwochabend in einem Telefonat gegenüber dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Hagen, Hagay Feldheim, unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Es ist die klare und unverrückbare Haltung der Stadt Hagen, dass es zu jeder Zeit ein entschiedenes und kompromissloses Vorgehen gegen jede Form von Antisemitismus geben muss.“
Gondrand Grünstein, ehemaliger Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hagen: „Das so etwas passiert, hat mich nicht überrascht, aber trotzdem hat es mich natürlich schockiert. Und das alles noch an unserem höchsten Feiertag. Ich habe keine ruhigen Nächte mehr, die Vorfälle beschäftigen mich sehr. Was müssen sie da erst für jene Menschen bedeuten, die das Gotteshaus regelmäßig besuchen.“
René Röspel: Der heimische Bundestagsabgeordnete René Röspel zeigt sich erschüttert von den jüngsten Ereignissen der jüdischen Glaubensgemeinschaft gegenüber. „Wir sind in der Pflicht, dass Anschläge wie in Halle vor zwei Jahren sich nicht wiederholen. Meine Gedanken gelten den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. In Deutschland darf es keinen Platz für Antisemitismus geben.“ Röspel zeigt sich dankbar gegenüber den Einsatzkräften der Polizei: „Dank ihres Einsatzes konnten die mutmaßlichen Täter schnell gefasst und somit Schlimmeres verhindert werden.“
Katharina Eßer (Synodalbeautragte für christlich-jüdische Zusammenarbeit) und Henning Waskönig (Assessor): „Schockiert und betroffen haben wir die Nachricht von der Gefahr eines Anschlags auf die Synagoge in unserer Stadt, in unserem Kirchenkreis wahrgenommen. Die Menschen konnten den Gottesdienst zu ihrem höchsten Feiertag Jom Kippur nicht besuchen und leben seitdem in Angst. Zum Glück wurde niemand verletzt! Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Mitmenschen. Wir beten für sie und uns. Und wir sind aufgerufen, immer weiter etwas gegen den antisemitischen Hass in unserer Stadt und unserer Gesellschaft zu tun.“
Hagenerin Michaela Engelmeier (Generalsekretärin der Deutsch-israelischen Gesellschaft): „Zwei Jahre nach dem Terror-Anschlag von Halle macht mich dieser Hagener Fall jetzt fassungslos. Es ist so schrecklich, dass das ausgerechnet an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, geschehen sollte. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn die Behörden den Anschlag nicht verhindert hätten und sich jüdische Bürger in der Synagoge versammelt hätten.“