Hülschotten. In dem neuen Park oberhalb der Schützenhalle in Hülschotten werden u. a. ein Soccer-Feld und Boccia-Platz gebaut. Das steckt hinter dem Projekt.
Wenn Ludwig Rasche über das 280-Einwohner-Dörfchen Hülschotten in Finnentrop spricht, schwingt eine gehörige Portion Anerkennung mit. „Es ist wirklich toll, dass ein so kleiner Ort so vielfältig und engagiert unterwegs ist“, sagt der Erste Beigeordnete der Gemeinde Finnentrop und spielt dabei auf das neuste Projekt aus dem Dorf an: Auf dem kleinen Fußballplatz aus Asche oberhalb der Schützenhalle wird der Sportverein Blau-Weiß Hülschotten 1968 einen eigenen Bürger- und Sportpark bauen. Dank der Unterstützung aus dem Rathaus und einer beachtlichen Förderung.
Denn dass der Verein knapp zwei Drittel der Gesamtkosten – sie belaufen sich auf rund 100.000 Euro – durch eine Leader-Förderung abdecken kann, ist in erster Linie dem Engagement und der Überzeugungskraft des Vereins geschuldet, der mit seinem Vorhaben in der Lokalen Aktionsgruppe der Leader-Region LenneSchiene (hier ist die Gemeinde Finnentrop Mitglied) vorstellig wurden. Und offenkundig überzeugte. Vermutlich wird der Verein, der knapp 64.000 Euro aus dem Leader-Topf erhält, weitere Sportförderungen und einen Zuschuss der Gemeinde bekommen, so dass der Eigenanteil am Ende auch gut „vom Verein geschultert werden kann“, ist Rasche zuversichtlich.
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Die Idee ist, einen Treffpunkt für Jung und Alt zu schaffen, für alle Dorfbewohner. Auf dem jetzigen Ascheplatz entsteht ein kleines Fußball-Soccer-Feld mit den Maßen 25 mal 14 Meter. Daneben wird der Verein verschiedene Sport- und Fitnessgeräte aufstellen, die sogar über QR-Codes verfügen, so dass sich der Trainierende auf seinem Smartphone sein eigenes Trainingsprogramm erstellen kann. Ein Boccia-Feld, eine Tischtennisplatte und Sitzgelegenheiten ergänzen das Angebot. Perspektivisch besteht auch die Möglichkeit, den Platz um weitere Angeboten zu ergänzen.
Rasche: Einen Mehrwert schaffen
„Es ist einfach eine gute Sache, aus einer vorhandenen Struktur einen Mehrwert und ein Angebot für alle Altersgruppen zu schaffen“, lobt Rasche. Björn Häußler, 1. Vorsitzender des Vereins, macht eine Aufbruchsstimmung im Ort aus und freut sich: „Wir spüren die Begeisterung im Dorf und sehen uns auf dem richtigen Weg. Wir wollen ein noch engeres Gemeinschaftsgefühl in Hülschotten aufbauen.“ Sportliche Betätigung, Spaß und das Zusammenkommen sind die Punkte, die auch Lars Wicker am Herzen liegen.
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Der Geschäftsführer reflektiert beim Vor-Ort-Gespräch, wie es überhaupt zu dem Projekt „Bürger- und Sportpark“ gekommen ist: In erster Linie hing dies mit der Entwicklung im eigenen Verein zusammen, der sich lange Zeit fast ausschließlich als Fußball-Verein sah, bis die Hülschotter im Jahr 2014 ihre Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden mussten. Hinzu kamen sinkende Mitgliederzahlen. „Wir haben danach zum Glück den Breitensport für uns entdeckt“, erzählt Wicker.
Förderantrag folgt auf positiven Bescheid
Nachdem der Verein BW Hülschotten einen positiven Leader-Bescheid erhalten hat, muss er nun formal einen Förderantrag bei der Bezirksregierung in Arnsberg stellen. Eine Förderung erhält übrigens auch das Projekt „Wir sind digital.dorf“, an dem gleich vier Dörfer aus Finnentrop teilnehmen. Zum Beispiel mit einer App sollen sich die Dörfer dabei digital besser vernetzen.
Mittlerweile bietet der Vereine verschiedene Sportangebote für Kinder und Senioren an – von einer Walkinggruppe bis zum Kinderturnen. „Durch dieses breitere Angebot haben sich auch unsere Mitgliederzahlen wieder sehr positiv entwickelt“, berichtet der Geschäftsführer. Und auch eine Fußballmannschaft gibt es wieder. Tatsächlich sind fast alle (!) Hülschotter, mehr als 90 Prozent, Mitglied im Sportverein. Und genau für diese Menschen verwirklicht Blau-Weiß nun einen Bürger- und Sportpark, der – wenn es nach Wunsch läuft – schon ab Frühjahr nächsten Jahres gebaut wird. Sofern die benötigten Handwerker alsbald gefunden werden.