Hagen. Der verlängerte Lockdown macht sich bei der Kurzarbeit bemerkbar. Fachkräfte werden es nach der Pandemie einfacher haben, eine Stelle zu finden.

Zu Beginn des neuen Jahres ist die Arbeitslosigkeit in Hagen nur um ein saisonal übliches Maß gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Januar um 448 oder 3,7 Prozent auf 12.414. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,5 Punkte auf 12,2 Prozent.

Vor einem Jahr waren es 1443 Arbeitslose weniger bei einer Quote von 10,9 Prozent. „Der harte Lockdown hat weniger Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehabt als befürchtet. Es gab schon viele Jahreswechsel ohne Pandemie mit einem höheren Anstieg. Der ungünstige Abstand zur Vorjahresarbeitslosigkeit hat sich sogar verkleinert“, so Katja Heck, Leiterin der Agentur für Arbeit in Hagen.

Neueinstellungen derzeit kein Thema

Wenn man von einem stabilen Arbeitsmarkt spreche, dürfe man nie die Wirkung der Kurzarbeit vergessen, die viele Arbeitsplätze sichere, so Frau Heck weiter: „Neueinstellungen sind momentan für viele kein Thema. Für die nächste Zeit rechne ich daher mit weiter ansteigender Arbeitslosigkeit, bevor im Frühjahr eine Besserung eintreten könnte – Lockerungen vorausgesetzt.“

3809 Menschen waren Kunden der Arbeitsagentur (5,2 Prozent mehr als im Vormonat) und 8605 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (+3,1 Prozent). Die Zahl der gemeldeten Stellen ging gegenüber dem Vormonat um 39 oder 11,8 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war es hingegen ein Plus von 77 Stellen (36 Prozent).

Weniger gemeldete Stellen

Die Schwerpunkte lagen im Dezember bei Personaldienstleistern (144 gemeldete Stellen), mit weitem Abstand gefolgt vom Handel (28), dem Gesundheitswesen (28), dem verarbeitenden Gewerbe (23) und der öffentlichen Verwaltung (22). Die Logistik und das Baugewerbe hatten je nur sechs Vakanzen, der Bereich Erziehung und Unterricht meldete zehn. Die Zahl aller gemeldeten Stellen ging um 9,5 Prozent auf 1488 zurück und ist damit um ein Viertel geringer als im Vorjahr.

131 weitere Hagener Unternehmen zeigten für 1400 potenziell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit an. Seit Beginn der Pandemie gab es damit fast 2500 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für annähernd 39.200 Kurzarbeiter.

Die Gesamteinschätzung: Es sind mehr die typischen saisonalen Einflüsse, die die aktuelle Entwicklung auf dem Hagener Arbeitsmarkt prägen. Der verlängerte Lockdown macht sich aber bei der Kurzarbeit bemerkbar. Amtschefin Katja Heck: „Wenn nach Lockerungen der Konjunkturmotor wieder anspringt, werden Fachkräfte es deutlich einfacher haben, eine neue Stelle zu finden – Menschen ohne Qualifikation hingegen schwerer. Beschäftigte, kurzarbeitende und arbeitslose Menschen sollten jetzt unbedingt eine gezielte Weiterbildung machen.“