Menden. Das Problem gibt es in vielen Städten. Immer wieder entsorgen Bürger ihren Müll in Kleidercontainern. So auch am Standort Mühlenberg in Menden.

Auf dem Containerplatz an der Mühlenbergstraße liegen zwei große Stapel vor den orangenen Kleidercontainern der Kolpingsfamilie – all’ das befand sich in den insgesamt sechs Containern. Das Problem dabei: Der auf dem Bild sichtbare Stapel ist ausschließlich Müll. „Das sind ungefähr 40 Prozent des Ganzen“, erklärt Christian Rudolphi, der seit vielen Jahren ehrenamtlich bei der Kolpingsfamilie aktiv ist. Immer wieder kommt es zu Müllansammlungen in den Kleidercontainern – und zwar nicht nur in Menden, sondern im ganzen Verbreitungsgebiet, berichtet Christian Hofbauer, der für die Abholung der Kleidercontainer zuständig ist.

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Dennis Thöne, Mitarbeiter des Unternehmens Brücke, ist beim Entleeren der Kleidercontainer auch vor Ort. Eine halbe Stunde hat er gebraucht, um grob zu sortieren, was Müll ist und was noch brauchbar weiterverwendet werden kann. Im Anschluss packt er alles ein, im nächsten Schritt werden die von ihm als verwendbar bezeichneten Kleidersäcke an weitere Unternehmen gegeben. „Da ist dann aber auch immer noch Müll bei, der aussortiert werden muss“, erklärt Christian Rudolphi.

Mendener Anwohnerin bezeichnet Situation als Trauerspiel

Doch warum passiert das immer wieder? Eine richtige Antwort haben weder Rudolphi noch Hofbauer. Allerdings berichtet Christian Hofbauer, dass die Vermüllung der Kleidercontainer seit der Corona-Pandemie stark zugenommen hat. „Die Vermüllung hat sich während der Pandemie verdoppelt.“ Und es wird schlimmer, in den letzten Monaten hat Hofbauer erneut eine Analyse vorgenommen und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Vermüllung in den vergangenen vier Monaten (im Vergleich zum Frühjahr) noch einmal verdoppelt hat.

„Das ist einfach ein Trauerspiel“, sagt auch eine Anwohnerin, die am Containerplatz entlanggeht. Um dem Ganzen entgegenzuwirken, möchte sich Christian Rudolphi mit der Stadt zusammensetzen und große Hinweisschilder an die Container anbringen lassen, wie es sie schon in anderen Städten wie Paderborn gibt. Trotz der ansteigenden Vermüllung gibt es auch positive Neuigkeiten. „Wir blicken auf ein deutlich entspannteres Frühjahr als in 2020“, sagt Christian Hofbauer. Viele Menschen spenden nach wie vor großzügig und vor allem viel Kleidung, die man noch verwenden kann. „Wir sind natürlich immer an qualitativ hochwertigen Spenden interessiert“, betont Hofbauer.

Unbekannte entsorgen Fischreste in Mendener Kleidercontainern

Dennoch wünscht sich Christian Rudolphi, dass das Problem künftig zurückgeht. „Ich glaube, das hat viel mit der Ignoranz der Bürger zu tun“, bedauert er. Es ärgert ihn nicht nur, sondern die Vermüllung der Kleidercontainer ist auch kostspielig. „Letztes Jahr haben wir rund 800 Euro für die Müllentsorgung an den Kreis gezahlt.“ Eine Summe, die man sich bei mehr Beachtung durch die Bürger eigentlich sparen könnte. Auch, wenn es andauernd zu neuen Vermüllungen in den mehr als 30 Kleidercontainern in der Hönnestadt kommt, weiß Rudolphi, dass das Problem nicht nur Menden betrifft, sondern jede Stadt.

Zudem ist bislang wenigstens ein Vorfall wie der im vergangenen Jahr, als Unbekannte Fischreste in dei Container warfen, ausgeblieben (WP berichtete). Nun hofft er, dass schnellstmöglich Hinweisschilder aufgestellt und angeklebt werden, damit sich künftig wieder mehr Bürger an die Regeln halten und sich die Müllansammlungen reduzieren.