Hohenlimburg. Neues von der Bäderdebatte: Schwimmverein befragt Mitglieder zum Ratsbeschluss. Und ein Bürgerentscheid für den Lennebad-Erhalt rückt näher
Politisch ist der Abriss des Lennebades und eine Teilüberdachung für das Freibad Henkhausen beschlossene Sache. Wann oder gar ob der Abrissbagger am Lennebad anrückt und die Baukräne am Freibad Henkhausen einen Neubau schaffen, ist derzeit noch ungewiss. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen.
Die Fördermittel
Das Freibad Henkhausen soll mit Fördermitteln von Land und Bund modernisiert werden, die vergangenes Jahr für die Sanierung des Lennebads zugesichert wurden. Entsprechend braucht es nun einen Änderungsantrag. „Wir bereiten den Antrag vor und werden ihn auf den Weg bringen“, sagt Karsten Thilo-Raab, Leiter Servicezentrum Sport. Zeitnah soll der Antrag bei der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Bewilligungsbehörde eingereicht werden. Ohne grünes Licht von der Bezirksregierung für das Umnutzen der Fördermittel werden weder in Henkhausen noch am Lennebad die Bagger rollen. Eine Frist, bis wann der Antrag eingereicht sein muss, gibt es nicht, so das NRW-Heimatministerium auf Anfrage.
Umbau bis spätestens Ende 2024
„Allerdings sind die ursprünglichen Förderbedingungen auch für einen neuen Standort zwingend einzuhalten“, so Robert Vornholt, Sprecher des Ministeriums. Zu den Förderbedingungen gehört unter anderem, dass die Maßnahme bis spätestens 31. Dezember 2024 fertig gestellt sein muss. Eine Verlängerung sei ausgeschlossen. „Auch sind eventuell entstehende Mehrkosten alleine durch die Stadt zu tragen.“
Die Mitgliederbefragung
Derweil beschäftigt sich der Hohenlimburger Schwimmverein mit der vom Rat beschlossenen Lösung, das Schwimmbecken im Freibad Henkhausen zur Hälfte mit einer Stahlkonstruktion zu überdachen. Damit wäre Schwimmbetrieb auch in den Wintermonaten möglich. Angesichts des erheblichen Eingriffs, den eine solche Konstruktion für das Freibad bedeuten würde, will sich der Vorstand nun den Rückhalt seiner Mitglieder sichern. Man wolle als Vorstand nicht die alleinige Verantwortung für eine Veränderung in dem Ausmaße im Freibad Henkhausen übernehmen, heißt es in dem Schreiben, worin jedes Mitglied um seine Stimme gebeten wird: Für die Teilüberdachung oder für eine Traglufthalle, die im Winter über das Becken kommen könnte. Im Vorfeld hatte sich der Vorstand des Schwimmvereins besonders für diese Lösung stark gemacht.
Außerdem zur Auswahl: alles bleibt wie bisher. In spätestens zwei Wochen soll das Votum der Vereinsmitglieder vorliegen. Wie die Teilüberdachung genau ausgestaltet werden soll, dazu liegen noch keine Pläne vor.
Das Bürgerbegehren
Schon bevor der Rat beschloss, das Lennebad abzureißen und Henkhausen teilweise zu überdachen, hatte Frank Schmidt für diesen Fall einen Bürgerentscheid angedacht, um den Beschluss zu kippen. Nachdem das Votum gefallen ist, ließ er den Worten gestern erste Taten folgen und meldete das Bürgerbegehren beim Rechtsamt der Stadt an. Überschrift: „Bürgerbegehren für Erhalt, Sanierung und Fortbetrieb des Richard-Römer-Lennebades.“ Damit hat der BfHo-Ratsherr und Vorsitzende vom Förderverein des Bades das Verfahren auf den Weg gebracht. Nun muss die Verwaltung eine Kostenschätzung vorlegen, was Sanierung und Fortbetrieb des Bades langfristig kosten würden. „Ohne die Kostenschätzung der Verwaltung können wir keine Unterschriften sammeln“, so Schmidt.