Menden. Fridays for Future Menden beteiligte sich zum ersten Mal am globalen Klimastreik. Wer dabei war - und wer nicht. Und wer nicht reden durfte.

An der Fridays for Future-Demo am Freitag in Menden beteiligten sich nur wenige Schüler. „Wir sind an Schulen vorbeigegangen und die Schüler haben nur erstaunt geschaut“, erzählt Merle Wagner. Sie ist sich sicher, dass diese Veranstaltung deutlich mehr Jugendliche gebraucht hätte. „Es ist unsere Zukunft und da sollten wir nicht wegschauen und ich kann es nicht verstehen, warum so wenig von uns dabei waren“, erzählt sie. In ihrem Freundeskreis hat die Mendenerin reichlich Werbung gemacht.

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Demo ist erst der Anfang

Organisator Julius van der Burg war trotzdem voll zufrieden. Er schätzte, dass an der Demo zwischendurch sogar bis zu 200 Leute teilgenommen haben. Am Rathaus kamen zum Ende des Fußmarsches rund 80 Demonstranten an. Der Aktivist glaubt, dass der Weg von sechs Kilometern viel zu lang war und zwischendurch einige ausgestiegen sind. In Zukunft will er versuchen, Schülern die Möglichkeit zu geben, an solchen Aktionen teilzunehmen. „Wir müssen das einfach mehr in die Schulen tragen“.

Julius Lachmann (Schülersprecher städt. Gymnasium), Julius van der Burg und Karina Rudolf (Schülerin städt. Gymnasium v.li.) melden sich bei der Fridays-for-Future-Demo zu Wort.
Julius Lachmann (Schülersprecher städt. Gymnasium), Julius van der Burg und Karina Rudolf (Schülerin städt. Gymnasium v.li.) melden sich bei der Fridays-for-Future-Demo zu Wort. © WP | Thomas Nitsche

Die Schulen kritisierte er, weil das Thema Klimaschutz im Unterricht zu wenig aufgegriffen werde. „Wir müssen die Möglichkeit schaffen, dass Schüler besser informiert werden“. Aber wichtig fand er, dass viele gekommen waren, um Widerstand zu leisten. „Das ist ein super Zeichen vor der Bundestagswahl“, rief er unter dem Zeltdach. Auch die Stadt Menden stand bei dem Aktivisten in der Kritik. „Wir sehen in unserer Stadt viele Punkte, die klimatechnisch falsch laufen“, ließ er die Zuhörer wissen. Er kündigte an, dass diese Demo zum Klimaschutz erst der Anfang in Menden gewesen sei.

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Wahlkampf nicht erlaubt

Karina Rudolf fand, dass die Klima-Aktivisten in Deutschland nicht ernst genommen werden. Sie meinte, dass in den letzten Jahren nichts für Klima gemacht wurde und jetzt die Zeit zum Handeln da sei. „Wenn wir so weiterleben, ist das Klimaziel nicht einzuhalten“. Schülersprecher Julius Lachmann vom städtischen Gymnasium an der Hönne fand es enttäuschend, dass so wenig Schüler dabei waren. „Das ist die Zielgruppe und hoffentlich sind beim nächsten Mal mehr dabei“. Er ließ wissen, dass es allein reiche, dabei zu sein, um zum Ausdruck zu bringen, dass man sich für den Klimaschutz einsetze.

Elisabeth (74) und Bernd (73) Nuss aus Menden setzen sich für ihre Enkelkinder ein.
Elisabeth (74) und Bernd (73) Nuss aus Menden setzen sich für ihre Enkelkinder ein. © WP | Thomas Nitsche

Das Mendener Ehepaar Elisabeth und Bernd Nuss fand es merkwürdig, dass viele ältere Personen, aber wenig junge Menschen an der Demo teilgenommen haben. „Wir gehen für die Kinder unserer Kinder auf die Straße, und die es betrifft, sind nicht dabei“, so das Ehepaar. Die angekündigten Politiker der Grünen und der Linken duften nicht reden, weil die Kundgebung in der Nähe des Briefwahllokals am Rathaus stattgefunden hatte.