Olpe. Die Polizei im Kreis Olpe nimmt mit zwei neuen Anlagen rasante Autofahrer in den Blick. Strafen drohen Temposündern aber erst im zweiten Schritt.

Die Präsenz der Polizei in der Bergstraße ist an diesem Vormittag unübersehbar. Trotz der Uniformen am Straßenrand sind einige Autofahrer in der Tempo-30-Zone aber zu schnell unterwegs. Festgehalten und nachzulesen wird die Geschwindigkeit auf einem der beiden neuen Dialogs-Displays, die der Kreispolizeibehörde Olpe von der Kreisverkehrswacht bei diesem Pressetermin offiziell übergeben werden. Kostenpunkt zusammen: 5.000 Euro. Das andere mobile Gerät zur Geschwindigkeitsmessung steht aktuell im Bereich eines Kindergartens in Drolshagen.

Finanziert hat die Kreisverkehrswacht die Displays, die laut Polizei an gefahrenträchtigen Stellen aufgebaut werden sollen, durch Bußgelder. „Was machen wir mit dem Geld?“, hatten sich Geschäftsführer Michael Wulf und seine Vorstandskollegen gefragt, als Corona-bedingt keine Veranstaltungen zur Verkehrssicherheit und -erziehung durchgeführt werden konnten.

Für die Ordnungshüter nimmt Polizeidirektor Jürgen Griesing die mobilen Messgeräte gerne entgegen. „Damit wird den Verkehrsteilnehmern öffentlich ein Spiegel vorgehalten“, hofft Griesing auf einen nachhaltigen Effekt, wenn auf dem Display in roter Schrift die zu hohe Geschwindigkeit angezeigt wird. Folgen hat das für Temposünder (noch) nicht. Die sogenannten Dialog-Displays speichern zwar eine Reihe von Daten, wie die Ein- und Austrittsgeschwindigkeit, die Anzahl der Fahrzeuge und die genaue Uhrzeit. Aber alles wird anonym aufgezeichnet und ausgewertet, die Kennzeichen werden nicht erfasst.

Bedarf im gesamten Kreis Olpe groß

„Wir können uns damit aber ein Bild über die Verkehrslage machen“, freut sich Polizeidirektor Griesing über die mobilen Messgeräte. Erst in einem zweiten Schritt drohen Temposündern Strafen. Dann, wenn die Polizei nach der Analyse der gewonnenen Daten an auffälligen Stellen gezielte Geschwindigkeitskontrollen mit Radarwagen und ESO-Messgeräten durchführt.

Die Dialog-Displays sollen überall im Kreis Olpe eingesetzt werden, wo zu schnell gefahren wird. Der Bedarf ist groß. Das unterstreichen Hinweise und Beschwerden aus der Bevölkerung, die fast täglich bei der Polizei eintreffen. „Wir freuen uns, dass das Gerät hier bei uns in der Bergstraße hängt, hoffentlich noch lange“, erhalten Kreisverkehrswacht und Polizei an diesem Vormittag spontane Unterstützung von einer Frau aus der Nachbarschaft.

Für das Ein- und Aufstellen der beiden neuen Messgeräte ist Robert Schmelzer zuständig, Regierungsbeschäftigter bei der Polizei. Gemessen wird per Mikrowellentechnik, mit einer laut Schmelzer maximalen Reichweite von 140 Metern.