Hagen/Lüdenscheid. Der Hagener Martin Bender bringt außergewöhnliche Porträts an die Wand - unter anderem für Mercedes-Benz. Ein Einblick in aktuelle Projekte.

Seine Kunst ziert bereits einige Wände im Hagener Stadtgebiet. Es sind außergewöhnliche Porträts, die Martin Bender aus Hagen an die Fassaden bringt. Und nicht nur in Hagen – auf seine Werke stößt man mittlerweile in Berlin, Leipzig, Halle oder Köln.

Der Hagener Künstler, der 1999 mit seinen Eltern aus Kasachstan nach Deutschland kam, hat sich im Ruhrgebiet und weit darüber hinaus einen Namen gemacht, wirkte bereits an Projekten für Mercedes-Benz mit, reiste mit Unterstützung des Goethe-Instituts für ein internationales Street-Art-Festival nach Brasilien oder gestaltete eine komplette Innenwand im Cafeteria-Bereich für die Wiedereröffnung des Deutschen Bergbaumuseums in Bochum.

Martin Benders neustes Werk in Lüdenscheid: Der Hagener Street-Art-Künstler hat sich hier an der Aktion
Martin Benders neustes Werk in Lüdenscheid: Der Hagener Street-Art-Künstler hat sich hier an der Aktion "Paint the Wall" beteiligt © Unbekannt | : Steffen Schulte-Lippern


Ganz aktuell wirkt Bender an einem großen Kunstprojekt unter dem Motto „Paint the Wall“ mit weiteren international bekannten Künstlern in Lüdenscheid mit. Sechs Fassaden ging es dazu in der Innenstadt an den Putz – eine dieser Fassaden ziert nun eines der Porträts von Martin Bender. Tagelang arbeitete er von einer Hubarbeitsbühne aus an seinem Werk, das ein kleines Mädchen zeigt.

Kindern gehört die Zukunft

„Die Werke der beteiligten Künstler findet man normalerweise nur in Großstädten wie Miami, São Paulo oder Tel Aviv“, erklärt Davis Pahl, Mitglied des Vereins Willi&Söhne, der die Kunst-Aktion in der Sauerländer Stadt organisiert hat. Er ist selbst Street-Art-Künstler.

Als Verein habe man es geschafft, international bekannte Größen ins Sauerland zu holen. Die Künstler, ihre Biographien und auch ihre Stile seien dabei zwar grundverschieden – in Lüdenscheid haben sie alle aber eines gemeinsam: Das Leitthema.

Keine Vorgaben für die Künstler

„Wir haben ihnen, hinsichtlich der Gestaltung der Fassaden, keine Vorgaben in Sachen Form, Farbe und Stil gemacht. Einzig das Leitthema ,Kindern gehört die Zukunft’ soll in der thematischen Botschaft berücksichtigt werden“, erläutert Davis Pahl unter anderem den Hintergrund zum Werk von Martin Bender.

„Ich bin wirklich froh, dass ich bei der Aktion dabei sein durfte“, sagt der Hagener Künstler dazu. Gerade jetzt in der Coronazeit sei so etwas wichtiger denn je, um etwas Farbe in den sonst tristen Alltag zu bringen. „Auch wenn Corona meine Arbeit an sich relativ wenig beeinträchtigt. Ich zeichne viel in meinem Atelier in Hagen und arbeite ohnehin vorwiegend alleine an der Wand“, gibt er einen Einblick in die aktuelle Zeit.

Weitere Arbeiten in Hagen geplant

Für seine Arbeit betrachtet er zunächst einmal nur die Wand für sich. „Ich schaue dann, wie die Sonne mit dem Haus spielt, wie das Licht steht, welche Farben es in der direkten Umgebung gibt“, erklärt der 34-Jährige, wie er die Inspirationen für seine Porträts findet. So auch für das kleine Mädchen, das scheinbar auf einem Dach in der Lüdenscheider Innenstadt sitzt. Und Martin Bender verrät bereits: „Auch in Hagen sind weitere Wandmalereien geplant. Genaueres dazu kann ich aber erst später verraten.“