Fröndenberg. Für Familie Bichlmaier vom Mitmachzirkus Manegentraum fallen alle Engagements und damit alle Einnahmen weg. So kann man dem Zirkus helfen.

Einmal Zirkusluft schnuppern und zwischen Clowns, Akrobaten und Feuerspuckern selbst in der Manege stehen – für viele Kinder ein spannender Traum. Der Mitmachzirkus Manegentraum aus Fröndenberg erfüllt Kindern und anderen Menschen diesen Wunsch mit Zirkus-Workshops. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Durch die Corona-Pandemie sind sämtliche Engagements des Mitmachzirkus an Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen abgesagt und damit fallen auch so gut wie alle Einnahmen in diesem Jahr weg. Der Zirkus bittet jetzt um Hilfe und Unterstützung.

„Manege frei“ heißt es in diesem Jahr nicht. Wegen Corona können Projekte mit Schulen und anderen Einrichtungen nicht stattfinden
„Manege frei“ heißt es in diesem Jahr nicht. Wegen Corona können Projekte mit Schulen und anderen Einrichtungen nicht stattfinden © WP | Unbekannt

„Im März ist für uns Saisonstart, da starten die ersten Projekte. Genau zu Beginn von Corona. Alle Kindergartenauftritte, Sommerferienprojekte und Schulprojektwochen sind weggefallen“, erklärt Zirkusdirektorin Ann-Katrin Bichlmaier. Normalerweise wären auch jetzt bis Ende Oktober noch viele Projekte in Schulen und anderen Einrichtungen, die alle nicht stattfinden können. Seit 2019 fehlen dem Mitmachzirkus demnach die Einnahmen. „Wir sind wirklich am Limit und kämpfen um den Erhalt des Unternehmens“, meint Bichlmaier. Fünf- bis sechsstellige Einbußen müsse der Mitmachzirkus zurzeit einstecken.

Förderungen vom Land in Aussicht

Demnächst soll es für Schausteller und Kulturbetreibende Fördermaßnahmen vom Kulturministerium geben, doch bis dahin müssen die auch erst beantragt werden. Und die Fördermaßnahmen aus dem Frühjahr sind bereits aufgebraucht. Für Zirkusse wäre es nie leicht gewesen, doch aktuell sei es noch schwieriger, so die Zirkusdirektorin. Ihr geht es aber nicht darum zu klagen, sie möchte Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und mögliche Lösungen finden. „Wir sind aktuell daran Konzepte zu entwickeln, wie wir Aktionen für Einrichtungen möglich machen können“. Doch dafür müssen sich Schulen und Co. auch erst beim Mitmachzirkus melden, um gemeinsame Konzepte zu erstellen.

Die Zirkusdirektorin hat Verständnis, sie weiß, dass die Schulen und Kindergärten zurzeit wegen der Corona-Pandemie auch mit vielen Problemen und Herausforderungen konfrontiert sind. Dennoch ist es eine herbe Enttäuschung, nicht nur für Familie Bichlmaier, sondern vor allem für alle Kinder, die sich auf die Workshops gefreut hatten. Die Projekte mit Schulen und Co. beständen bereits seit Jahren und sind normalerweise fest eingeplant, die Mädchen und Jungen freuen sich ein ganzes Jahr darauf. „Am meisten Leid tun mir die Kinder. In dieser Zeit brauchen Kinder solche Aktionen und Freude mehr denn je“, sagt Ann-Katrin Bichlmaier. Besonders chronisch-kranke Kinder oder Mädchen und Jungen aus Familien mit Erkrankten, denn die sind derzeit komplett sozial abgeschottet.

Unterstützung durch Buchung kleiner Aktionen bei Feierlichkeiten

Auch wenn die größeren Wochenprojekte derzeit noch nicht möglich sind, gibt es Möglichkeiten, die Familie aus Fröndenberg zu unterstützen. Zum Beispiel Feierlichkeiten im kleinen Rahmen, wie Kindergeburtstage oder andere Feste. Das werde den Mitmachzirkus zwar nicht retten, doch wäre ein Anfang. Besser wäre jedoch mit Hygienekonzepten wieder Workshops für Schulen anzubieten. Normale Zirkusshows wären auch keine Alternative, da sich die Familie Bichlmaier komplett auf die pädagogischen Workshops spezialisiert hat. Außerdem weiß Ann-Katrin Bichlmaier, dass auch andere Zirkusse das Risiko nicht eingehen. „Von den 500 Zirkussen in Deutschland treten schätzungsweise nur fünf auf. Das Risiko und die Kosten sind einfach zu hoch“, erklärt sie.


Interessierte können sich bei Ann-Katrin Bichlmaier unter der Nummer 0178 6900525 melden. Weitere Infos unter www.manegentraum.de und auf Facebook unter /www.facebook.com/mitmachzirkus.manegentraum