Hagen. Arcadeon, Mercure und das Saxx-Hotel in Hagen laden zur langen Nacht der Hotelbars. Das sind die Eindrücke einer besonderen Nacht.
Wer in Hagen wohnt, kennt die Hotels dieser Stadt meistens nur von außen. Was sich hinter der Fassade verbirgt, ahnt der Einheimische kaum. „Die lange Nacht der Hotelbars“, ein fortan regelmäßig geplantes Event, soll das ändern: Tritt ein, sei unser Gast – auch wenn du hier kein Zimmer gebucht hast, lautet das pfiffige Konzept dahinter. Drei Hotels haben dazu eingeladen, Freitagabend war Premiere. Wir haben die Hotelbar-Atmosphären geschnuppert.
Der Streifzug durch die unbekannte Gastro-Welt beginnt kurz nach 20 Uhr im Herzen der Stadt: Als erste Station bietet sich da das Saxx-Hotel „Am Theater Karree“ an. Der Beiname irritiert, am „SIHK-Gebäude“ wäre treffender. Die schmale Fassade, stylisch-modern, aber alles andere als pompös. Understatement. Denn unweigerlich drängt sich der Gedanke auf: Hier hat doch Weltstar Sylvester Stallone genächtigt, als er in Hagen war?
Intime Atmosphäre an der Bar des Saxx-Hotels
Schwellenangst ist trotzdem nicht angebracht: Einladend-freundlich ist bereits der Empfang geradeaus. Links taucht man ab in eine andere, lauschige Welt. Welchen Titel würde man dieser Hotelbar geben? Die Wohlfühlige. Gedimmtes, indirektes Licht, Ruhe, Gelassenheit, Entspannung. Die Hotelbar des „Saxx“ verströmt die intime Atmosphäre einer Wellness-Oase. Clubsessel in petrol, ockergelb und schlammgrau erinnern an die 50-er Jahre. Saxofonspieler Joel unterstützt das Lounge-Gefühl.
Zum Konzept von „Die lange Nacht der Hotelbars“ gehören jeweils ein Willkommensdrink und ein kleiner Snack als „Gruß des Hauses“. Hier im „Saxx“ wird am Premierenabend Sushi gereicht: Mango-Limone-Lachs, drapiert mit grünem Spargel und Weißwein-Gelee, dazu passend ausgewählt ein Glas Wein – Weißburgunder „Souvignier Gris“ aus Baden.
Drei völlig unterschiedliche Hotels in Hagen
„Alle unsere Produkte sind Premium-Produkte“, schwärmt Elena Schnaas, Operation-Managerin für die Saxx-Hotel-Gruppe. Die 28-Jährige verrät, dass sich für dieses neue Event drei völlig unterschiedliche Hotels (mit ganz unterschiedlichen Gästen) zusammengetan haben: neben dem Saxx auch das Arcadeon-Hotel in Halden und das Mercure-Hotel an der Stadthalle.
Ohne Konkurrenzdenken, einfach, um sich den Hagenern auch mal vorzustellen. Ortsansässige, die ja für gewöhnlich nicht zu den Übernachtungsgästen gehören, sollen Einblicke bekommen in die unbekannte Gastro-Welt.
Mit dem Shuttle ins Arcadeon
Schon wird es Zeit, zur nächsten Station unserer Entdecker-Tour aufzubrechen. Die Fahrt im Shuttle-Taxi dauert gut 15 Minuten und führt uns nach Halden. Von einem reizvollen Park umgeben, liegt das moderne „Haus der Wissenschaft und Weiterbildung“, das Arcadeon. Ein großes Seminarzentrum. Dementsprechend groß und langgestreckt ist auch die Hotelbar „Emils“, die viele Tagungsgäste aufnehmen kann. Alles erstrahlt hier in futuristischem Neon-Grün: Ein langgezogener Thekenbereich und an der Rückwand vier Riesenbildschirme, auf denen ein Rockkonzert flimmert. Ein Oberbegriff für diese Hotelbar? Die Sachlich-Kühle.
Aufmerksam begrüßt uns der Barchef des Hauses: Christian Szerencsits, der sich freut, dass nach der Corona-Pause nun endlich wieder Leben ins Arcadeon zurückgekehrt ist: „Jetzt sind wir mit neuer Frische und großer Euphorie zurück“, freut sich der Mann, der locker mehr als zwanzig verschiedene Cocktails mixen kann, die im „Emils“ auf der Karte stehen. In der „Nacht der langen Hotelbars“ haben die Gäste die Wahl zwischen einem alkoholischen Cocktail (mit Chopin-Wodka und Blue Curaçao) und einem nicht alkoholischen, der herb-fruchtig und köstlich erfrischend ist: Geschüttelt aus Blutorangen- und Mandelsirup, Grapefruit- und Maracujasaft. Dazu wird uns ein typischer kleiner Snack gereicht: Currywurst und Pommes frites im Töpfchen.
Erdbeer-Daiquiri im Mercure
Nun soll es zum zur dritten Hotel-Station gehen. Sollte es. Die Abfahrt verzögert sich, denn alle sechs Shuttle-Taxis, die eigens nur für diese langen Nacht eingesetzt wurden, um zwischen den drei Hotels hin und her zu pendeln, sind gerade unterwegs. Aber zehn Minuten später sitzen wir im Warmen. Der Weg führt ins Wasserlose Tal zur Stadthalle. Das Kongress- und Veranstaltungszentrum, ein 1970-er Jahre Komplex aus Beton, Stahl, Holz und Glas inmitten einer Felsenlandschaft ist jedem Hagener bekannt. Das Mercure-Hotel mit seiner Hotelbar gilt es aber noch zu entdecken: Uns erwartet Gasthaus-Atmosphäre. Nicht aufgebrezelt, sondern lässig und leger, treffen sich hier die Gäste. Jeans statt Anzug lautet das Motto. Auch Fahrradausflügler und Wanderer sind stets willkommen, hier ein Erfrischungsgetränk zu sich zu nehmen. Der Titel für diese Hotelbar ist ganz schnell gefunden: die Bodenständige.
Als Cocktail wird ein spritziger Erdbeer-Daiquiri gereicht, dazu viele köstliche Canapeés: Getoastete Brotscheiben mit Tomate und Mozzarella, Olivenöl, Basilikumpesto. Und hauchzarte Kalbfleisch-Scheiben. Eine kulinarische Erinnerung an die lange Zeit, die die sympathische Hoteldirektorin Christiane Straub in Frankreich verbracht hat. Sie freut sich über den großen Erfolg der Hotelbar-Aktion : „Gegen 21 Uhr war mir noch mulmig, denn da waren erst zehn Gäste da.“ Doch jetzt, zwei Stunden später, sind es an die hundert Event-Teilnehmer. „So voll wie heute, haben wir es selten in unserer Hotelbar erlebt.“