Hohenlimburg. Ab dieser Woche gilt eine Maskenpflicht auf der Möllerstraße und in der Hohenlimburger Innenstadt. Bisher fehlen hierzu die Schilder vor Ort

Ohne großes Aufsehen ist zu Wochenbeginn die Maskenpflicht in der Hohenlimburger Innenstadt und auf der Möllerstraße in Elsey in Kraft getreten. Wer morgens auf der Möllerstraße unterwegs war, der sah nur wenige Menschen – teils mit Maske, teils ohne. „Echt?“, kommentierte unglaubwürdig ein Herr mittleren Alters ohne Maske, als er auf die nun herrschende Maskenpflicht angesprochen wurde.

Unterstützt wurden seine Zweifel von der Tatsache, dass nirgendwo auf die neue Regelung hingewiesen wird. Schilder, wie es sie etwa in der Hagener Innenstadt gibt, finden sich bisher weder auf der Möllerstraße in Elsey, noch in Hohenlimburg. „Wir haben nicht genügend Schilder für die Quartiere vorrätig“, so Clara Treude, Sprecherin der Stadt Hagen, auf Anfrage.

Neue Schilder bestellt

Für die neu ausgewiesenen Bereiche in den Stadtteilzentren von Boele, Haspe, Hohenlimburg und Elsey müssten zusammengenommen noch rund 120 neue Schilder angeschafft werden. Diese seien bestellt und würden im Laufe der Woche geliefert. „Dann müssen diese Schilder aber auch noch aufgebaut werden.“

Heißt: In den kommenden Tagen werden weiter nur diejenigen von der Maskenpflicht in den Stadtteilzentren wissen, die es aus dem Umfeld gehört oder im Radio, Internet oder der Zeitung gelesen haben. Diese „Eingewöhnungsphase“ habe man einkalkuliert, so Treude weiter. Daher sollen in den kommenden Tagen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes zwar verstärkt auch in den Stadtbezirken Präsenz zeigen, vorerst jedoch auf das Verhängen von Bußgeldern verzichten, wenn sie Personen ohne Maske in den neu ausgewiesenen Bereichen wie etwa der Möllerstraße vorfinden.

„Die Mitarbeiter der Ordnungsbehörden werden vorerst nur auf das Tragen der Masken achten und bei Bedarf auf die Maskenpflicht hinweisen.“

Kaum Personen unterwegs

Derweil steht auf einem anderen Blatt, wie sehr diese Maßnahme dazu beitragen kann, damit sich die Zahl der Corona-Infektionen im Stadtgebiet verringert. Hier gehen die Meinungen vor Ort auseinander: „Ich finde die Maskenpflicht eigentlich gut, gerade wenn man sieht, wie voll es zuletzt am Wochenende vielerorts war“, meint eine ältere Dame an der Möllerstraße, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. „Viele halten sich aber leider nicht an die Maskenpflicht. Ich verstehe nicht, wie man so unvernünftig sein kann.“

Wenige Meter weiter, auf dem Parkplatz vor der Sparkasse, steigt Sarah Rügemer gerade mit ihrem Kind aus dem Auto. Sie trägt eine OP-Maske, finde die Vorschrift an sich aber „unverhältnismäßig“. „Ich habe nur dieses Leben und will selbst entscheiden, wie ich es lebe“, so die junge Mutter. Zwar verstehe sie, dass etwa vorerkrankte Menschen ängstlich seien, „aber generell wird den Leuten im Moment viel zu viel Angst gemacht.“

Auch auf dem Sozialen Netzwerk Facebook gehen die Meinungen zur Maskenpflicht auseinander. „Möllerstraße: die 50 Leute am Tag, die da her laufen – lächerlich“, meint Wolfram Kristke, „und in der Hohenlimburger Stadt ist auch nichts los.“ Gerade in Elsey sei die Maskenpflicht sinnvoll, schreibt dagegen Chris Schiffer. „Die Wege sind recht schmal und es stehen wegen des Lockdowns oft Leute draußen auf den Wegen in Warteschlangen.“

Melanie Weber findet, es solle mehr an den Schulen kontrolliert werden. „Wir wollten am Sonntag mit unserer Tochter das erste Mal auf dem Schulhof Tischtennis spielen. Es war rappelvoll. Selbst oben an der Hauptschule tummelten die sich mit 15 Mann zum Fußball spielen.“ Sabine Kedzierski meint zur Maskenpflicht: „Wir werden uns schon keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn wir das machen und dadurch den Virenmutant eindämmen.“