Olpe. Wegen Corona mussten einige Geschäfte in Olpe schließen. Die Stadt will Händlern beim Neustart helfen. Dafür müssen sie aber Kriterien erfüllen.

Ein Überblick über die Leerstände in der Olper Innenstadt.
Ein Überblick über die Leerstände in der Olper Innenstadt. © Unbekannt | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Einige Ladenlokale in Olpe stehen seit mehreren Monaten leer. Andere werden in absehbarer Zeit verwaist sein. Zum Beispiel das Geschäft in der Martinstraße 33, wo die EDV-Beratungsfirma „Simocom Computer“ ausziehen wird (Umzug in die Martinstraße 19-21). Oder das Geschäft „Der Laaden“ in der Kölner Straße 5, wo der Räumungsverkauf so gut wie abgeschlossen ist. 15 Ladenlokale stehen aktuell in der Olper Innenstadt leer. Die Stadt hat auf das Problem reagiert. Seit Anfang des Jahres profitiert sie von einer Initiative der Landesregierung, mit der die Innenstädte wieder belebt werden sollen. „Vor der Pandemie war Olpe mit seiner Leerstandsquote noch sehr gut aufgestellt“, so Klarissa Hoffmann, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Olpe Aktiv e.V. „Aber Corona ist auch an unserer Innenstadt nicht spurlos vorübergegangen. Einen Nachmieter zu finden ist schwieriger geworden.“

Im Rahmen der Fördermaßnahme „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“ vermittelt die Stadt Olpe zwischen Immobilieneigentümern von leerstehenden oder vom Leerstand bedrohten Ladenlokalen und Mietinteressierten in der Olper Innenstadt. Ein erster Erfolg ist bereits sichtbar: Mit dem Fitnessstudio „Smartfit“, das sich auf EMS-Training konzentriert, ist Inhaber Viktor Sintschew in das Ladenlokal in der Westfälischen Straße 24 gezogen. Für Sintschew war vor allem der monetäre Preisvorteil ein Anreiz, sich wieder in seiner alten Heimat Olpe niederzulassen. „Dadurch wird der Neustart ökonomisch deutlich vereinfacht“, sagt Sintschew. Dass der Stadtmarketingverein sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Olpe involviert sei, könne zusätzlich bei der wichtigen Netzwerkarbeit unterstützen.

Nachmieter für das Lokal in der Winterbergstraße 26 in Olpe gefunden

Auch ein zweiter Leerstand wird in absehbarer Zeit mit Leben gefüllt: Das Objekt in der Winterbergstraße 26, in dem früher die „Piano“-Bar untergebracht war, bekommt einen Nachmieter. Was genau hier demnächst angeboten wird, soll noch rechtzeitig bekanntgegeben werden. Aktuell werde vor Ort noch renoviert, so Klarissa Hoffmann. „Das hat sich aufgrund der Mangelwirtschaft etwas verzögert. Aber die Mietverträge sind unterschieben.“ Abgesehen davon sollen bald noch zwei weitere Leerstände in der Innenstadt verschwinden. Die Mietverträge seien aufgesetzt, jedoch noch nicht unterschrieben.

Klarissa Hoffmann ist zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen des Förderprogramms. „Es ist schon ein Erfolg, dass wir seit Anfang des Jahres leerstehende Lokale neu vermieten konnten. Das ist nicht selbstverständlich. In Siegen gibt es dieses Programm zum Beispiel schon seit einem Jahr. Und da ist es bislang noch nicht zu einem Abschluss gekommen.“

NRW-Förderprogramm: Mieten können bis zu 80 Prozent subventioniert werden

Bis Ende 2023 können die Mieten der Leerstände im Rahmen des Förderprogramms bis zu 80 Prozent subventioniert werden. Damit müssten die Nutzer in diesem Zeitraum nur noch für 20 Prozent der Ursprungsmiete aufkommen. Auch kleinere Umbaumaßnahmen im Innen- und Außenbereich können gefördert werden. Wichtig: Der gefüllte Leerstand sollte das bestehende Angebot erweitern. „Wir möchten einen Branchenmix, der den Einzelhandelsstandort stärkt. Dabei hoffen wir auch auf innovative Ideen, die an uns herangetragen werden“, betont Hoffmann. In jedem Fall werde die Initiative gut angenommen – sowohl von den Immobilieneigentümern als auch von dem Mietinteressenten.

Auch wenn der Förderzeitraum Ende 2023 ausläuft, wird in jedem Fall eine langfristige Nutzung angestrebt. Hoffmann: „Wir möchten frühzeitig agieren, um das Problem nicht zu groß werden zu lassen.“

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