Breckerfeld/EN-Kreis. Die Notbremse endet im EN-Kreis am Sonntag um 0 Uhr. Stimmen aus Breckerfeld zu den bevorstehenden Lockerungen.
Die Inzidenz im Ennepe-Ruhr-Kreis liegt nicht nur konstant seit Tagen unter 100, sondern steuert auch immer weiter auf die ersehnte 50er-Marke zu, die weitere Lockerungen bedeuten könnte. Am Freitag vermeldete der Kreis eine Inzidenz von 75. Schon an diesem Wochenende stehen daher die ersten Lockerungen an – und zwar genau ab Sonntag, 0 Uhr.
Denn genau dann endet die Notbremse für das Kreisgebiet – und somit unter anderem die Ausgangssperre für die Bürger. Aktuell sind 671 Kreisbewohner infiziert, von diesen sind 293 nachweislich von einer Virusvariante betroffen. 11.946 Menschen gelten als genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt bei 75 (Vortag 78,1). In Breckerfeld dokumentiert der Kreis aktuell nur noch 14 Infektionsfälle, davon sechs nachweislich mit Virusvariante.
Durch die aktuellen Entwicklungen wird zum einen der Besuch von Museen, Kunstausstellungen etc. nach Terminbuchung wieder möglich, zum anderen dürfen die Geschäfte und Außenbereiche der Gastronomie wieder geöffnet werden. Theoretisch. Breckerfelder geben Einblicke in die aktuelle Situation.
Breckerfelder sind eher vorsichtig
„Also wir haben uns entschieden, unsere Außenflächen am Sonntag noch nicht zu öffnen“, sagt Felix Pistoia von der Pizzeria „Mamma Mia“ an der Frankfurter Straße 89. „Es ist nicht absehbar, wie das Wetter am Wochenende wird oder wie viele Leute tatsächlich kommen würden. Wir haben auch nicht die Möglichkeit, die Sitzplätze draußen zu überdachen. Wir möchten daher die Entwicklungen erst einmal abwarten.“ Man blicke jetzt vor allem der Erreichung der 50er-Inzidenz hoffnungsvoll entgegen. „Denn dann dürfen – unter Berücksichtigung von Hygiene- und Abstandsmaßnahmen – ja auch die Innenbereiche von Restaurants und Gastronomiebetrieben wieder geöffnet werden“, so Pistoia, der dann ganz wetterunabhängig planen könnte.
Ähnlich sieht es Jochen Bernsdorf vom Haus Glörtal: „So kurzfristig schaffen wir es nicht, wieder aufzumachen. Dazu gibt es zu viele Vorgaben. Wir wollen zunächst die Entwicklung der Inzidenz abwarten“, sagt Bernsdorf im Gespräch.
Er hat dennoch auch positive Nachrichten: „Wir planen, die Terrasse, wenn alles gut geht und wir die Hygienevorschriften umsetzen können, noch vor Pfingsten mit einer kleinen Karte wieder für Besucher zu öffnen. So lange werden wir weiterhin To-go-Angebote machen.“
Außerdem arbeite man an der Wiedereröffnung des Biergartens, der seit rund sieben Jahren geschlossen ist: „Die Arbeiten dafür laufen im Hintergrund und ich bin optimistisch, dass das bereits nach Pfingsten funktionieren könnte. Wir werden dazu aber rechtzeitig informieren.“
Auch die Betreiber von der Venezia Eismanufaktur wollen ihre Außenflächen mit Sitzgelegenheiten am Sonntag vorerst noch nicht öffnen und zunächst weiter auf Abhol- und Lieferangebote setzen, heißt es auf Nachfrage der Redaktion.
Erste Buchungen für Hotel
Zumindest für Optimismus aber sorgen die Entwicklungen bei allen: „Man merkt überall, dass die Leute wieder Hoffnung haben“, beschreibt Ernst-Günter Böving vom Hotel Böving (Wirteverein bzw. jetzt unter dem Dach vom Stadtmarketing Breckerfeld) seine Beobachtungen der letzten Tage.
Das gelte auch für ihn selbst: „Übernachtungsangebote zu privaten Zwecken sind ab Sonntag auch erstmals seit ganz langer Zeit wieder möglich.“
Zwar dürfen die Einrichtungen nur mit bis zu 60 Prozent der Kapazität belegt werden (Negativ-Test, vollständig geimpft oder genesen als Besuchsvoraussetzung).
„Aber das ist ein echter Hoffnungsschimmer. Wir bekommen tatsächlich auch schon erste Buchungsanfragen. Das ist für uns ein tolles Zeichen, dass es endlich vorangeht.“