Fröndenberg/Langschede. Der Radverkehr soll in Fröndenberg attraktiver werden, vor allem auch der Ruhrtalradweg. Für die Graf-Adolf-Straße gestaltet sich das schwierig.

Fröndenberg möchte attraktiver für den Radverkehr werden. Schwierige Situationen mit anderen Verkehrsteilnehmern ergeben sich immer wieder in der Graf-Adolf-Straße, die Teil des Ruhrtalradweges ist. Das war nun Teil der Beratungen im Bau- und Verkehrsausschuss. Ein anderes Projekte rund um diese boomende Touristenroute kann nur kleiner ausfallen als ursprünglich geplant.

Graf-Adolf-Straße

Auf dem Weg von Winterberg nach Duisburg führt der mittlerweile 15 Jahre alte Ruhrtalradweg auch durch die Graf-Adolf-Straße in Fröndenberg, und damit eben nicht über einen originären Radweg. In Coronazeiten hat sich die Nutzung der Drahtesel und auch diese Form der abstandskonformen Freizeitbeschäftigung sowieso schon deutlich gesteigert, und nun scheint auch der Sommer langsam Fahrt aufzunehmen.

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Und damit weiß jeder regelmäßige Verkehrsteilnehmer in der Graf-Adolf-Straße, dass hier mit einem erhöhten Aufkommen an Radfahrern zu rechnen ist. In aller Regel aus Richtung Osten nach Westen, in der bergab verlaufenden Richtung der Radroute. Und weil die parallel dazu an der Bahnlinie verlaufende Bismarckstraße Einbahnstraße in Richtung Osten/Westick ist, ist auch der Autoverkehr auf der Graf-Adolf-Straße schwerpunktmäßig in Richtung Innenstadt unterwegs. Belegt durch deutliche Zahlen, welche die Stadt zwei Wochen lang im Oktober 2020 messen ließ. Von über 55 000 Fahrzeugen fuhren fast 45 000 auf dieser Straße nach Westen. Zusammen mit vielen geparkte Autos sorgt das immer wieder für wenn nicht gefährliche, so doch enge Situationen.

Wilhelm-Feuerhake-Straße: Stadt wartet auf Schilder

Über einige andere Radwegeprojekte in Fröndenberg, etwa aus der Innenstadt in Richtung Norden, hatte die WP zuletzt schon berichtet. Großes Unverständnis herrscht bei Politik und Verwaltung über das Verhalten von Straßen.NRW. Schon seit Jahren sei zugesagt, dass an der Wilhelm-Feuerhake-Straße Schilder auf die Nutzung beiderseits als kombinierter Fuß- und Fahrradweg aufmerksam machen sollen. Hier komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen wenn Fahrzeuge etwa von den Parkplätzen am Bahnhof/Trinkgut/Lidl oder gegenüber aus den Wohngebieten auf die Straße biegen und Fahrräder übersehen. Obwohl das Problem auch durch Ortstermine allen bekannt sei, warte die Stadt weiter auf das Aufstellen dieser Schilder.

Ein SPD-Antrag im Bau- und Verkehrsausschuss wollte anregen, diese Situation noch einmal gründlich zu überdenken. Auch hat die Verwaltung daraufhin verschiedene Szenarien entworfen. Allerdings haben alle neben Verbesserungen auch ihre Tücken. Eine Fahrradstraße würde zwar die Drahtesel bevorteilen gegenüber Autoverkehr, dürfte aber an fehlender Straßenbreite  für Parkplätze oder Sicherheitsstreifen scheitern. Bauliche Veränderung scheinen wegen der alten Bäume und der nahen Wohnbebauung eher schwer umzusetzen. Andere Lösungen mit Schutzstreifen für Fahrräder bedeuteten eine feste Markierung der einzelnen Parkplätze und damit weniger „wildes Parken", aber auch Verlust von ohnehin schon knappem Parkraum für Anwohner.

Entgegengesetzt zur Bismarckstraße hier eine Einbahnstraße in Richtung Westen/Innenstadt einzurichten, würde zwar den Verkehr entzerren und entschärfen. Hätte für einige aber deutlich kompliziertere Anfahrtswege, zudem durch enge Straßen zur Folge. Das wäre zum Beispiel für die Stadtwerke der Fall, die ja auch von Lkw erreicht werden müssen, was dann vor allem aus der Innenstadt kompliziert würde.

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Noch wollen Politik und Verwaltung diese Frage etwas zurückstellen. Im Herbst wird eine in Teilen  veränderte Straßenverkehrsordnung erwartet, vor allem Radfahrer und ihren Schutz betreffend. Darin soll es um Mindestabstände beim Überholen oder das Zuparken von Radwegen und Schutzstreifen gehen. Vorher sei eine Beratung über die Graf-Adolf-Straße kaum sinnvoll. Eine Wunschlösung vieler Beteiligter, den Radverkehr und insbesondere den Ruhrtalradweg woanders hin zu verlegen, erweist sich schon länger als kompliziert. Eine Wegführung direkt am Fluss entlang scheint wegen der Wasserschutzzone ausgeschlossen.

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Parkplatz in Langschede

Kleiner als geplant könnte nun ein Parkplatz in Langschede direkt am Ruhrtalradweg werden. Bislang nur sieben Stellplätze gibt es im Moment dort am Fußballplatz des SV Langschede. „Der Parkplatz dort ist als Einstieg für den Radweg gut geeignet und wird auch entsprechend angenommen", erklärte Markus Törnig vom Fröndenberger Bauamt in der Ausschusssitzung. Hinzu komme natürlich die Nutzung durch Sportler und Zuschauer auf dem Fußballplatz.

Der Sportplatz in Langschede. Die angrenzenden Parkplätze werden häufig als Einstieg in den Ruhtalradweg genutzt.
Der Sportplatz in Langschede. Die angrenzenden Parkplätze werden häufig als Einstieg in den Ruhtalradweg genutzt. © Unbekannt | Hans Blossey

Auf SPD-Antrag sollte der Bereich eigentlich auf 26 Stellplätze erweitert werden. Das wird nicht möglich sein, teilte die Verwaltung nun mit. Kreis Unna sowie die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH hätten mitgeteilt, dass sie ihre Zustimmung wegen der Lage in der Wasserschutzzone II nicht geben. Erlaubt seien in dieser Lage maximal zehn Parkplätze. Diese möchte die Stadt zumindest gerne einrichten, auch wenn sich das Angebot dann nur um drei erhöht.