Menden. Fünf Spiegel gegen tote Winkel sollen Fußgänger und Radler vor Abbiege-Unfällen schützen. Das Verfahren dauerte der SPD viel zu lange.

Fünf sogenannte Trixi-Spiegel gegen gefährliche tote Winkel sollen Fußgänger und Radfahrer vor Unfällen mit abbiegenden Lastwagen oder Pkw schützen. Ob sie sich bewähren, soll nach der Montage in einem auf ein Jahr begrenzten Versuch ergründet werden.

Alle fünf Spiegel kosten zusammen 1000 Euro – dafür wird Politik zweimal befragt

Die jetzt beschlossene Anschaffung der fünf Spiegel, die zusammen gerade 1000 Euro kosten, geht auf einen Bürgerantrag aus dem Februar zurück. Die lange Bearbeitungsdauer und vor allem die erneute Verzögerung durch die neuerliche Vorlage im jüngsten Ausschuss für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr zur Absegnung der geringfügigen Kosten brachte die SPD auf die Palme. „Diese Spiegel könnten längst hängen“, erinnerte Sozialdemokrat Ingo Günnewicht an das erste Ja des Ausschusses aus dem Juni. Und der Vorsitzende Mirko Kruschinski, ebenfalls SPD, ergänzte: „Was ist das eigentlich für ein Umgang mit Bürgeranträgen?

Märkische Straße, Bräukerweg, Iserlohner Landstraße und Fischkuhle als Standorte

Die ortsfesten Spiegel sollen jetzt an folgenden fünf Ampelanlagen installiert werden: Märkische Straße/Untere Promenade, Bräukerweg/Galbreite, Bräukerweg/Bismarckstraße, Iserlohner Landstraße/Balver Straße und Fischkuhle/Rampe Westtangente.

Aufwändige Vorbereitung: Stadt untersucht im Vorfeld alle denkbaren Knotenpunkte

Wie kompliziert dieses Verfahren gemacht wurde, zeigt auch die Tatsache, dass die fünf Knotenpunkte mit besonders hohem Radverkehrs-Aufkommen zuvor aus zehn Bereichen ausgesucht wurden, „die über ein theoretisches Konfliktpotenzial verfügen“, wie die Stadtverwaltung erklärt. Dafür habe man im Vorfeld alle Mendener Knotenpunkte, die über eine Ampel verfügen, daraufhin untersucht.

Gegen gefährliche Abbiege-Unfälle: Andere Kommunen statten Lkw mit Sensoren aus

Wolfgang Exler (CDU), der auch Polizeibeamter ist, nahm die Verwaltung hier in Schutz: Er erinnerte an die hohe Zahl von Ampelkreuzungen in Menden, die nicht zu unterschätzen sei. Man könne das Stadtgebiet nicht mit Spiegeln bepflastern. Exler betonte, dass der Versuch mindestens ein Jahr lang laufen sollte, um alle Jahreszeiten einzubeziehen. Die Mendener Stadtverwaltung soll im kommenden Jahr einen Erfahrungsbericht liefern. Und dabei müsse es laut Exler nicht bleiben: Andere Kommunen statteten Lkw mit Sensoren aus, um die oft schweren und manchmal tödlichen Abbiegeunfälle zu verhindern.