Hagen. Eine Geschichte mit glücklichem Ende: Die Polizeibeamten fahren den erstickenden Jungen in die Kinderklinik in Hagen und retten so sein Leben.
Die 26-jährige Polizistin und ihr Kollege sind gerade auf dem Rückweg vom Einsatz zur Wache in der Innenstadt von Hagen. Es sind Sekunden, die hier die Wendung der Geschichte ausmachen, die ein viel schlimmeres Ende haben könnte, wenn die zwei Polizeibeamten nicht so geistesgegenwärtig reagiert hätten.
Es sind Sekunden, die über das Leben von dem dreijährigen Mech S. entschieden haben, der fast an einem Kaugummi erstickt wäre. Sekunden und Taten, für die die Familie den beiden Hagener Beamten immer dankbar sein wird. Weil der kleine Junge wegen ihnen überlebt hat.
Hagen: Mit Polizeiwagen zur Kinderklinik
„Im ersten Moment dachten wir, es wäre nur ein normaler Streit“, erinnert sich der 31-jährige Polizeibeamte an den Donnerstagmittag zurück. Gegen 12.45 fahren die beiden Beamten mit ihrem Wagen am Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in der Frankfurter Straße vorbei – und sehen zwei weinende und schreiende Frauen dort sitzen. Eine der Frauen hält ein Kleinkind in den Armen. „Wir haben gedreht, da kam uns die Großmutter schon entgegen gelaufen“, sagt der Polizist. Die Mutter Naya R. (19) schlägt mehrfach auf den Rücken des Dreijährigen und schiebt ihre Finger in seinen Rachen. Ohne Erfolg. „Er hat gewürgt und hat um Luft gerungen. Wir wussten sofort, dass wir handeln müssen“, sagt die 26-jährige Hagenerin.
+++ Lesen Sie auch: Zivilcourage – Gesamtschüler aus Hagen verhindert einen Brand +++
Die beiden Kollegen entscheiden sich geistesgegenwärtig dazu, den Jungen und die beiden Frauen zur nahe gelegenen Kinderklinik am Allgemeinen Krankenhaus zu fahren. So gewinnt der kleine Mech wertvolle Minuten. „Der Kleine war auf der Rückbank mit seiner Mama und seiner Oma. Sein Zustand wurde immer schlechter. Er lief blau an und musste Blut husten“, erinnert sich die 26-Jährige an die beängstigenden Momente während der Fahrt zum Krankenhaus.
Hagen: Mech gerettet – Familie wird für immer dankbar sein
Es dauert nur ein paar Minuten, bis der Polizeiwagen das Krankenhaus erreicht, an dem schon eine Kinderärztin wartet. „Wir haben die Leitstelle verständigt, die wiederum im Krankenhaus Bescheid gegeben hat, dass wir mit dem Jungen kommen“, so der 31-Jährige. Die Polizeibeamtin trägt den Jungen ins Krankenhaus, „es ging direkt auf die Intensivstation in den Schockraum. Wir hatten richtig Angst um den Jungen, während ich ihn hochgetragen habe, ist sein Körper immer wieder erschlafft“, sagt die Hagenerin.
Auf der Intensivstation übernehmen die Ärzte. Mech S. muss sich übergeben. Auch das verschluckte, ein paar Zentimeter große Kaugummi spuckt der Dreijährige aus. „Da wussten wir, dass die unmittelbare Gefahr überstanden ist“, sagt die Polizistin.
Mech S. ist immer noch im Krankenhaus. Kann voraussichtlich aber am Wochenende die Kinderklinik verlassen, wie die Polizei mitteilt. Für Mama Naya R. (19) und Oma Margarita P. (47) steht fest, dass sie für immer dankbar sein werden. Dankbar dafür, dass die beiden Hagener Beamten ihrem kleinen Jungen das Leben gerettet haben.